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Barcelli an Beifahrer

Fünf Beifahrer, die mich in den Wahnsinn treiben

Bitte nicht einsteigen!

Kommentar von Maximilian Barcelli

Uns Autofahrern blühen im Straßenverkehr immer wieder Situationen, die uns den letzten Nerv rauben, uns an den Rand der Verzweiflung und unsere innere Ruhe aus dem Gleichgewicht bringen. Aber Vorsicht! Nicht nur der Radfahrer, der mit Tempo 15 mitten auf der Fahrbahn vor sich hinschlendert, kann den endgültigen Riss des Geduldsfadens bedeuten. Die Gefahr lauert auch im Auto selbst. In Person des Beifahrers nämlich.

Er kann in puncto Navigation und Information ein wichtiger Partner sein, er kann aber auch der Grund für die Depression sein, die uns während der kommoden Zehn-Stunden-Fahrt in die Toskana heimsucht. Wir haben für euch fünf unterschiedliche Beifahrertypen zusammengestellt, die wir alle kennen, auch wenn wir das gar nicht wollen.

Der rauchende Beifahrer: Schaut euch um! Egal ob auf der Südosttangente, am Gürtel oder sonst wo: Wie oft sehen wir immer noch Auto- und/oder Beifahrer, die sich genüsslich eine Zigarette in den Mund stecken und diese verkrampft lässig aus dem Fenster halten, wodurch der Fahrtwind mehr von der Tschick hat als der Raucher selbst! Ein No-Go, wenn ihr mich fragt. Allein schon die Frage, ob man sich in unserem perfekt riechenden Fahrzeug eine genehmigen darf, bringt mich persönlich so sehr zur Weißglut, dass der Zigarettenanzünder ohnehin zu einem nutzlosen Accessoire wird.

Der Besserwisser: Ja, wir wissen wohin wir fahren müssen. Und ja, wir wissen wie schnell man hier eigentlich fahren darf. Und um Gottes Willen ja, wir haben uns gerade verfahren, aber wenn ihr denkt, dass es zu Fuß schneller geht, dann lasst das Nörgeln sein, hechtet im James-Bond-Style aus dem fahrenden Wagen, und adieu!

Der Mittelkonsolenbenutzer: Mein Auto, meine Mittelkonsole. Ist klar, sollte man eigentlich meinen. Traurigerweise ist es jedoch kein Einzelfall, dass sich der liebe Beifahrer an der Mittelkonsole vergeht. Ob der Radiosender, die Lautstärke oder die Klimaanlage auf utopische Temperaturen verstellt wird, ist nebensächlich. Das Hantieren an der Mittelkonsole ist einzig und allein dem Fahrer zu überlassen.

Der Beifahrer mit der kleinen Blase: Das Entleeren der Blase ist ab und zu notwendig, so will es Mutter Natur. Nur: Zu oft sollte es nicht notwendig sein. Harnwegsinfektion lässt grüßen. Es ist nichts Schändliches daran, den Fahrer liebevoll und zärtlich um eine kleine Toilettenpause zu bitten. Liebe Beifahrer, ihr werdet sehen, der Fahrer ist auch nur ein Mensch. Und der Fahrer kann es durchaus verstehen, wenn man mal aufs stille Örtchen muss. Der Fahrer versteht es aber nicht, wenn man auf der Raststation steht und niemand die Möglichkeit zum Toilettenbesuch nutzt. Aber kaum ist man auf die Autobahn aufgefahren, hallt es durch das Auto: „Ich muss aufs Klo“. Aha.

Der schlafende Beifahrer: Hitzige Diskussionen oder Musik, die so laut aus den Boxen dröhnt, dass einem das Blut aus den Ohren hervorquillt, gehören (fahrsicherheitsbedingt) nicht ins Auto. Es geht aber nichts gegen eine angeregte Unterhaltungen, die mit etwas Musik untermalt wird. Eine solche Konversation lässt sich allerdings nur schwer mit schlafenden Menschen führen. Ein Appell an alle Beifahrer: Wir fahren oft genug alleine, manchmal genießen wir es und manchmal wünschen wir uns an unsrem rechten, rechten Platz einen Beifahrer her. Vor allem, wenn das Radioprogramm nichts taugt. Also bleibt wach! Redet mit uns! Es schmeichelt uns zwar, wenn wir anscheinend so sicher fahren, dass man sich problemlos dem Sandmann – damit meine ich nicht Hoffmanns augenausreißendes Monster – überantworten kann. Dennoch, ein gutes Gespräch wäre uns Fahrern (meistens) lieber.

Bevor der werte Beifahrer allerdings raucht, das Radio steuert, verzichtbare Tipps gibt oder wieder mal die Toilette aufsuchen muss, soll er lieber schlafen.

Denn sonst könnte Folgendes passieren:




Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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