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Chevrolet Camaro SS, P.S. Hunter und der Highway 101

P.S. Hunter im ’69 Camaro SS

Driving down Highway 101

Seit beinahe 50 Jahren fahren sie jetzt schon auf Straßen der Welt herum, aber in Southern California fühlt sich ein Chevrolet Camaro SS noch immer am wohlsten. Wenn man es genau nimmt, ist der Camaro kein besonders sensationelles Auto, aber trotzdem begeistert er seit Generationen.

Warum? Simply read on…

Muscle Cars

– wilde Hengste, störrische Böcke und brüllende Löwen –

eins haben sie alle gemeinsam, sie lassen sich nicht gerne an die Kette legen, dafür brechen sie umso lieber aus.

Neben Mustang und Challenger wurden zwischen 1967 und heute 5 verschiedene Generationen Camaro produziert. Ganz schön beachtlich für 50 Jahre und wie wir wissen hat sich auch einiges getan. Trotzdem haben die Schönheiten der ersten Generation nichts an Faszination verloren. Vor allem das SS Performance Paket mit dem 396cu V8, der nur im 1969er Modell verbaut wurde, stehen auf meiner Top Auto Liste ganz weit oben. Dieser Testwagen ist sogar mit einem 4-Gang-Schaltgetriebe ausgerüstet – was kann man sich als Testfahrer im herrlichen Kalifornien noch wünschen?

…5 Generationen Camaro…

Was für eine wilde Klapperkiste

Wenn man von einem modernen Auto in einen Oldtimer steigt, dann lässt man meist einiges an Luxus zurück. Wenn man sich auf den viel zu weich gepolsterten und völlig konturlosen Sitz setzt und hinter sich die scheppernde Tür zuschlägt fragt man sich im ersten Moment warum diese Kiste eigentlich so begeistert. Auch das schöne Lenkrad und die großen Rundinstrumente täuschen nur im ersten Moment, denn das Lenken ist trotz Servo mit dem dünnen Ding nicht gerade angenehm und die Armaturen sind trotz liebevoller Pflege nicht ganz so einfach zu lesen. An die Regler für Licht und Klimaanlage traue ich mich gar nicht erst heran, da ich den Chevrolet Camaro SS gerne unbeschadet an seinen Besitzer zurückgeben wollte. Zum Glück hat der Erstbesitzer ein paar Scheinchen auf den damaligen Kaufpreis von rund 3.200 Dollar drauf gelegt, denn ansonsten hätte dieser Chevy nicht mal Schultergurte. Die vier Aschenbecher gab es aber umsonst.

Foto-Shooting Location
Dog Beach, Del Mar, Kalifornien

test test

Driving down the 101

Es gibt kaum eine schönere Strecke im ganzen Land und wenn man die Küste in einem Oldtimer entlangfahren kann, dann ist die Welt für einen Augenblick perfekt…





…Ferrari Killer und Lambo Schocker…

Ein Mexikaner mit Cowboy-Hut in einem F-150 in San Diego… klingt fast nach der Storyline für einen Film.

Fahrspaß mit ordentlich Bumms

Sobald der Supersport jedoch zum Leben erwacht weiß man wieder, warum alte Muscle Cars auch heute noch so im Trend liegen. Ein Brüllen ertönt aus dem Doppelrohr-Auspuff und die Vibrationen des Motors reichen bis zum Lenkrad und verpassen einem sogar noch eine angenehme Rückenmassage. Die 0 auf 100 km/h erreicht dieser Camaro in 6,5 Sekunden und konnte sich damals sogar mit Sportwägen wie Ferrari oder Lamborghini messen. Man braucht einiges an Muskelkraft um das Kupplungspedal zu drücken, aber dafür schaltet man mit dem Schalthebel, der eher wie ein Golfball aussieht, butterweich von einem zum nächsten Gang. Und dann geht die wilde Fahrt auch schon los, aber…

…Kurvenfahren will gelernt sein. 

Lässige Fahrmanöver und Oldtimer passen nicht so besonders gut zusammen. Zumindest in den Kurven sollte man beide Hände fest am Lenkrad haben, denn Präzision wurde erst später eine der Stärken der Chevrolet Lenkung. Wenn man zu sehr aufs Gas steigt und die Kraft des Camaro austesten möchte überholt einem in einer Kurve schnell das Heck. Zur wabbeligen Lenkung kommt noch dazu, dass der Sitz ohnehin keinen Halt gibt und die Bremswirkung im Ernstfall mehr als zweifelhaft ist. Dieses Auto ist nicht nur optisch auf Power getrimmt, aber wer die Herausforderung annimmt, der wird mit purem Fahrvergnügen und dem Schwelgen in den guten alten Zeiten belohnt.

Get social guys… ich bin da ja flexibel

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Greetings from Sunny Southern California, Pacey

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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