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Dicke Kisten für coole Jungs

S-Klasse und Co

Dicke Schlitten für kleines Geld

Wer automobilmäßig auf dicke Hose machen will, könnte das für wenig Geld mit diesen Karossen tun. Denn was einst in der Einfahrt der Geschäftsleitung stand, könnte heute dem kleinen Mann gehören.

Text: Tizian Ballweber

Wichtige Info: die Angebote mögen zwar verlockend sein, aber man muss bei solchen Dickschiffen auch die Wartung und alle anderen anfälligen Kosten bedenken. Ein V8 oder V12 will gefüttert werden.
Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe W126)

Das so eine Liste nicht ohne Stern auskommt war klar und die S-Klasse ist wohl der Inbegriff einer fetten Karre. Wobei fette Karre für diese Staatskarosse doch sehr unfein klingt. Die Baureihe W126 wurde von 1979 bis 1991 gebaut und diente in ihren Dienstjahren nicht nur Politkern, sondern auch dem Vatikan und anderen Stars und Sternchen. Brauchbare Modelle beginnen bei etwa 5.000 Euro, haben dafür aber viel Kilometer auf dem Tacho. Für rund das doppelte bekommt man dann schon ein gut erhaltenes Topmodell mit weniger Laufleistung.

BMW 7er (Baureihe E32)

Direkter Konkurrent zur E-Klasse war und ist immernoch der 7er BMW. Die Baureihe E32 wurde von 1986 bis 1994 produziert und diente vorwiegend bayrischen Politikern, die lieber BMW statt Mercedes fuhren. 1987 verbauten die Münchner im 750i den ersten deutschen Nachkriegs-Zwölfzylinder. 300 PS sind eine Ansage, mit der man auch heute noch angeben darf. Dennoch sollte man lieber zu einem kleineren Aggregat greifen. Auf Autobörsen im Netz findet man brauchbare E32 ab etwa 3.000 Euro, schönere Modelle mit gepflegtem Zustand kommen auf etwa 6.000-10.000 Euro.

Audi A8 (Baureihe D2)

Mit dem A8 ist die heilige Dreifaltigkeit der deutschen Staatskarossen komplett. Der erste A8 kam 1994 auf die Straßen und lief bis 2002 vom Band. Erhältlich war er als Sechszylinder, V8 oder sogar mit W12 Motor. Die meisten Käufer entschieden sich aber für den 4,2 Liter V8 mit 300 PS und quattro-Antrieb. Hohe Laufleistungen haben die meisten der angebotenen A8, die Preise beginnen schon bei unter 1.000 Euro, dafür gibts meist nur Schrott. Für etwa 3.000 Euro sind aber gut erhaltenen Exemplare zu haben.

Jaguar XJ (Baureihe X300)

Rolls Royce und Bentley sind leider auch gebraucht noch zu teuer und fehlen deshalb auf dieser Liste. Aber der Rolls des kleinen Mannes war schon immer der Jaguar XJ. Seit fast 50 Jahren bringen die Briten ihr Flaggschiff auf die Straßen dieser Welt. Die fünfte Generation wurde von 1994 bis 1997 gebaut und mit Reihensechser oder V12 angeboten. Wem der Engländer gefällt, der muss zwischen 5.000 und 10.000 Euro hinblättern. Autos mit extrem wenig Kilometern kosten auch schon mal 14.000 Euro und mehr.

Alfa Romeo 164

Wenn sich Alfa Romeo, Fiat und Lancia zusammentun um ein Auto zu bauen ist das ja nichts ungewöhnliches. Wenn aber auch noch Saab mitmischt kann das dann doch verwundern.  1984 stellte Lancia den Thema vor, 1985 folgte dann Fiat mit dem Croma und eben auch Saab mit dem 9000. Erst 1987 brachte Alfa Romeo den 164 raus und damit den Schönsten, im Vergleich zu den anderen Kisten. Gut erhaltene 164er sind ab etwa 2.000 zu haben.

Lexus LS400 (interne Bezeichnung UCF10)

Das die Europäer also was ordentliches auf die Straße bringen können haben wir jetzt gesehen. 1989 wagten sich die Japaner mit dem Lexus LS400 auf das Gebiet der dicken Kisten vor und lehrten die Konkurrenz fast das Fürchten. Der LS war ein das weltweit erste Auto mit einem Navigationssystem mit Sprachausgabe. Ok, das stimmt nicht ganz, denn das Navi war nur in dem in Japan verkauften LS, dem Toyota Celsior, erhältlich. Preislich liegt der große Lexus momentan zwischen 3.000 und 8.000 Euro. Die meisten Angebotenen haben eine Laufleistung von etwa 200.000 Kilometern, ein Indiz für die Langlebigkeit.

Cadillac Fleetwood

Wem alle bisher genannten Autos zu mainstream, zu klein oder einfach zu wenig sind, der dürfte mit dem Fleetwood seine Freude haben. Von 1946 bis 1996 verkaufte Cadillac seine besten Autos unter diesem Namen oder fügte ihn der Modellbezeichnung hinzu. Der letzte große Caddy kam 1993 auf den Markt. Zuerst mit 185, dann mit 260 PS. Beides sehr kleine Zahlen wenn man bedenkt, dass eine Kiste mit 5,7 Metern Länge bewegt werden muss. Viele Fleetwoods haben es nicht über den großen Teich geschafft, angeboten werden sie ab 10.000 Euro und stammen dafür aber oft aus Liebhaberhänden.

Tizian Ballweber

Der „Underdog aus dem Ländle“ ist Experte für (prä-)historische Fahrzeuge und alles, was aus den US of A stammt.

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