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Die Drohne – Eine Leidensgeschichte!

Eine Leidensgeschichte!

Die Drohne





Die Drohne, ein flugfähiges, mit einer Fernbedienung steuerbares Objekt für den Eigengebrauch, wird den Behörden weltweit zunehmends ein Dorn im Auge. Weshalb? Weil diese noch keinen vernünftigen Weg einer Kontrolle dafür gefunden haben!

Von Karl Jereb

Die Drohne an sich kommt, wie so vieles, aus den Breiten des Militärs. Man muss es einfach einmal sagen, die Jungs und Mädels mit Brille, die entweder in der Kriegsführung oder Raumfahrttechnik mitmischen, sind ein besonderes Völkchen. Man stellt sich die weißbekittelten Intelligenzbestien stetig an dampfend bunten Glasschalen arbeitend, mit Robotern kämpfend und mithilfe von Laserstrahlen Mikrowellen-Futter erwärmend vor und vergisst dabei, dass sie ebenso nur Menschen sind. Schon vor einiger Zeit hat diese Gruppe mit schwieriger Schulzeit eine wunderbare Möglichkeit gefunden, Feinde unbemerkt aus der Luft auszuspionieren. Es dauerte nicht lange und schon entdeckten einige Hersteller das Potential der fliegenden Dinger. Flugs wurde entwickelt, produziert und verkauft. Was allerdings niemand der wahnwitzig intelligenten Forscher, oder eben der raffsüchtigen Unternehmer berücksichtigt hatte: man kann mit dem Ding auch Schindluder treiben! Wenn jeder Hanswurst eine beflügelte Kamera in der Gegend herumfliegen kann, landen möglicherweise Nacktbilder unserer Innenministerin oder gar geheime Dokumente ebendieser bezüglich der Honorarnoten von ausländischen Schwarzarbeitern, die einen Zaun um Österreich errichten sollen, im Internet.

Wie es Amis und Japaner machen!

In Amerika und Japan wurde lange an einem Plan getüftelt, wie man das Problem der zivilen Überwachung durch die Zivilgesellschaft lösen könnte. Die fuchsschlauen Amis haben sich für eine wunderbare Regelung entschieden, nämlich die gesetzlich vorgeschriebene Registrierung jeglicher gekaufter Drohne. Weil das schon mit den Schusswaffen exzellent funktioniert, sind sie davon überzeugt, dass auch die Geschichte mit den Drohnen hinhauen wird. Insofern nämlich, als dass jede Behörde immer genau weiß, wann Mister Smith Miss Miller auszuspionieren sucht und ihn (im Nachhinein!) unter Strafe stellen kann. Gratulation und viel Erfolg! Anders, aber nicht minder vertrauensvoll, erscheint die Methode der japanischen Mitmenschen. Hierbei handelt es sich um den pragmatischen Versuch, die gesellschaftlichen Zerwürfnisse in die Lüfte zu erheben. In Japan werden die Drohnen nicht beim Kauf zwanghaft und umständlich registriert, sondern einfach abgeschossen, wenn sie sich in einer verbotenen Flugzone befinden. In der Praxis soll das ungefähr so aussehen: Ein böser Spanner fliegt mit seiner Drohne in ein Sperrgebiet, weil die geschmackvoll anzusehende Angebetete ausgerechnet dort heimisch geworden ist. Durch den Lärm und die Eigenart, wird das unbemannte Flugobjekt, kurz UFO, von mehreren Kameras erfasst, oder sogar vom Gatten der zu Spionierenden der Polizei gemeldet. Diese übergibt das Kommando einer eigens gegründeten Behörde, deren Ziel es ist, mit der unbekannten Drohne Kontakt aufzunehmen. Zu diesem Zwecke wird eine weitere Drohne (Minus und Minus ergibt Plus!) in die Lüfte entsandt, diesmal von einem ausgebildeten Beamten des Vollzugs gesteuert, die mit einer speziellen Software ausgestattet ist, um gegnerische Drohnen zu ergreifen und somit flugunfähig zu machen. Nun kommt der entscheidende Moment: nach einer ersten, höflichen Ermunterung zum Verlassen des Gebiets (zumindest heißt es laut Pressemitteilung so), wird scharf geschossen. Damit schafft man Arbeitsplätze und kann somit die über Jahrzehnte gefälschten Wirtschaftswachstumsdaten weiterhin problemlos rechtfertigen.

Guard from Above: Holländer-Style!

Entgegen oben erwähnter Vorgehensweisen, zeigt ein fündiges Völkchen aus der feinen Europäischen Union eine andere, weitaus ertragreichere Möglichkeit, mit den brummenden Spionen fertig zu werden. Die Antwort lautet Adler! Die von Natur aus als Jäger ausgestatteten Greifvögel sind perfekt für den Abfang aus der Luft geeignet und zögern keinen Moment, auch wenn die Drohne einmal etwas größer ist. All jenen, die nun um das Wohl der armen 1 Meter großen und 2,30 Meter breiten Kolosse besorgt sind, sei versichert, dass ebendiesen nicht das Geringste passiert. Die winzigen, aus Hartplastik bestehenden Propellerchen der Drohne sind kein Problem für die harten Krallen unserer gefiederten Freunde. Das Beste an der ganzen Sache ist allerdings der Slogan: “A low tech solution to a high tech problem.” Ist das nicht großartig? Mit nahezu steinzeitlichen Mitteln, bei gleichzeitiger Anmut, wird den elektrophilen Drohnen der Garaus gemacht. Um nicht nur die positiven Seiten der Sache hervorzuheben, seien nachfolgend noch kleinere, ach was sage ich, vernachlässigbar kleine Fragen aufgelistet: Ist es nicht etwas gefährlicher, einen derartigen Jäger in einer bevölkerungsreichen Stadt einzusetzen, als eine bescheuerte Drohne Bildchen knipsen zu lassen? Denn, weiter überlegt, was wenn der Adler plötzlich den dumm in der Gegend herumlatschenden Mops als preiswerter empfindet als eine kalte, kabelsalatbeinhaltende Plastikhülle? Oder das Toupet einer reiferen Dame mit einem Schneefuchs verwechselt? Aber sei´s drum, wird schon schiefgehen!

Streng nach Vorschrift!

Wer sich hierzulande den österreich-typischen Behördenmarathon zur Genehmigung seiner Drohnenflüge erleichtern möchte, wendet sich hierhin. Gegen überschaubare Gebühr helfen die freundlichen Menschen von drohnenbewilligung.at bei Turbulenzen mit der Obrigkeit.

Video: YouTube

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