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Dirndlpower für die Formel 1 in Spielberg

Dirndlpower für die Formel 1 in Spielberg

Servus die Madln!

Während anderorts die Damen vom Auto ferngehalten werden, empfängt sie der Spielberg mit offenen Armen. Von 19. bis 21. Juni gastiert die Formel 1 am Red Bull Ring. Und aus diesem Anlass wurde um weiblichen Support für den Großen Preis von Österreich gebeten, der selbstverständlich auch kam: Aus über 1.000 Bewerbungen aus allen neun Bundesländern und Deutschland wurden 50 „Formula Unas“ gekührt, die dem Ring einen Hauch regionale Tradition einhauchen werden. Die Formel 1 war und ist schon immer in erster Linie Bühne. Tage danach redet niemand mehr vom Rennen, sondern klickt sich durch zig Grid Girl-Gallerien durch oder diskutiert über Team-internes Gerangel. So werden Österreichs Tradition und traditionelle Kleidung, die Tracht, in die ganze Welt getragen. Das Wort Tracht kommt nebenbei bemerkt aus dem Althochdeutschen „traht“ und bedeutet soviel wie „was getragen wird“.

Viel zu junge Jury-Mitglieder

Ganz besonders schwer hatten es aber wohl die Jury-Mitglieder bestehend aus Dr. Monika Primas vom Steirischen Heimatwerk sowie die Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen und Carlos Sainz Jr. Der eine ist 17, der andere 20. Und die müssen aus 1.000 (!) Mädls 50 auswählen?! Das ist ja gemeingefährlich! Gut, der 17jährige wird sich mit den Worten: „Ich glaub, ich hab meine Socken im Zimmer vergessen“, eine Woche lang dort eingesperrt haben. Und der 20jährige, fest davon überzeugt, dass er aus dem hormonellen Labyrinth der Pubertät längst draußen und ein abgebrühter Kerl ist, weil er ein Formel 1-Auto fährt, wird sich Hals über Kopf in so eine Schönheit verlieben und alles an den Nagel hängen, weil er denkt, sie sei die große Liebe. Ich wette mit euch um eine halbe Packung Snips, dass er bis zum Sommer in die Steiermark ziehen und dort einen Kürbiskern-Stand aufmachen wird. Ich sehe schon die Schlagzeilen: „Öl in Carlos Sainz’ Getriebe“ oder so ähnlich. Wie dem auch sei, sie, nennen wir sie Schakeline, mag aber leider keine Kübriskernölstandbesitzer und macht sich mit einem Inline-Skate-Fahrer mit den Worten „Schau Karl, der lebt halt noch am Limit. Ich brauch wen, der an die Grenzen geht“ aus dem Staub. Was ihm dann bleibt, sind die netten Gallerien.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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