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Ein E-Porsche 911 von 1979

Cool oder Blasphemie?

Ein E-Porsche 911 von 1979

Es gibt unzählige Menschen, die mit großer Leidenschaft an Autos herumschrauben, sei es nun professionell oder privat. Dabei entstehen ebenso viele beeindruckende wie auch peinliche Fahrzeuge und manchmal befinden sich die Ergebnisse zwischen Genie und Wahnsinn, so dass man nicht genau weiß, was man davon jetzt halten soll. Bestes Beispiel: dieser Porsche 911 aus dem Jahr 1979, der von Electric Classic Cars zum Stromer umfunktioniert wurde.

Text: Jakob Stantejsky




Bevor jetzt manche die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, angesichts der Schlachtung eines 911ers zu diesem Zweck, sei erwähnt, dass sich dieses Auto in beinahe fahrunfähigem Zustand befunden hat, bevor es elektrifiziert wurde. Eine Generalüberholung mit Verjüngungskur inklusive also, wenn man so möchte. Als Antrieb dienen jetzt Batterien aus einem Tesla Roadster, die 54 kWh leisten und dem E-Porsche 911 so eine Reichweite von immerhin 322 Kilometern verleihen sollen. Leistungstechnisch hat das gute Stück übrigens sogar zugelegt und kann seine null auf hundert-Zeit um eine knappe Sekunde verbessern, im Vergleich zum Original. Wir sind uns allerdings nicht sicher, ob das auf der Rundstrecke so bleiben würde, da die elends schweren Akkus die Gewichtung des Fahrzeugs sicher sehr verändert haben.

Mir persönlich gefällt besonders die Idee, die Gangschaltung im Auto zu lassen, sodass man sich dem Nostalie-Flair vollends hingeben kann. Allerdings gibt es natürlich keine Kupplung und es ist vollkommen egal, welchen Gang man einlegt, da der Elektromotor sowieso einfach durchzieht. Ach ja, die Geräuschkulisse ist wahrscheinlich auch nicht gerade typisch Porsche.

Meiner Meinung nach kann jeder mit seinem Auto machen, was er will. Daher wäre es auch Blödsinn, den Strom-911er zu verurteilen oder runterzumachen. Klar, das Original ist sicher besser abgestimmt und bringt mehr Spaß mit, aber was wäre die Automobilwelt denn ohne Menschen, die einfach mal was Verrücktes tun? Gerade sich an so einem Klassiker zu vergehen mutet da gleichzeitig genial und gaga an. Sowas ist doch einfach schön.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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