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Ford Fiesta: Back to the Present

Entstaubt

Ford Fiesta: Back to the Present

Nein, weder VW noch Seat oder sonst ein Sprössling des Volkswagen-Konzerns verkauft europaweit aktuell so viele Kleinwagen wie Ford. Damit der Fiesta allerdings auch Nummer 1 bleibt, besteht für den Hersteller einiges an Aufholbedarf, den die neue Generation des Kassenschlagers nun abdecken soll.

Text: Maximilian Barcelli

Weil, so sympathisch der Kleinwagen, der in Deutschland hergestellt wird, auch sein mag, am neusten Stand der Technik war dieser nicht mehr. Was sich vor allem durch einen Blick in den Innenraum offenbarte. Zeitgemäß? Ein Fremdwort für den Ford. Ja, man muss das tatsächlich so radikal ausdrücken. Knöpfe allerorten machten das Cockpit extrem unübersichtlich, der Bildschirm an der Mittelkonsole war höchstens faustgroß und die Auflösung – nun ja. Jetzt aber wurde der Fiesta Fit für die Zukunft – oder zumindest die Gegenwart – gemacht und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Zwar wurde auch am Exterieur einiges herumgetüftelt, so transformierten sich die exzentrischen, allerdings auch charakteristischen Rückleuchten in Mehrheitstaugliche, die wahre Revolution jedoch fand im Innenraum statt. Da kommt Ford nämlich endlich in der Gegenwart an. Soll heißen: Wenig(er) Knöpfe, mehr Infotainment und ein großer Touch-Display, welcher frei von der Mittelkonsole absteht. Der weiß übrigens mit Feinfühligkeit und einer unglaublichen Auflösung zu gefallen. Was sich vor allem bei der Retourfahrt zeigt: Das Kamerabild ist gestochen scharf. Ein wahrer Genuss und so mancher Konkurrenz weit voraus.
Was das Fahrgefühl betrifft, mischt Ford auch ganz vorne mit. Wobei das, im Gegensatz zur Revolution im Innenraum, ja wirklich nichts Neues ist: Dass Ford es versteht, gut zu fahrende Autos zu bauen, ist allgemeinhin bekannt und wird von den Amerikanern auch immer wieder unter Beweis gestellt. Vor allem das Aggregat, welches den Fiesta antreibt, der unseren Fuhrpark bereichert, ist freudig zu fahren. 125 PS dürfen für einen Kleinwagen ruhig schon als etwas übermotorisiert bezeichnet werden, zumindest im urbanen Bereich. Am Land hingegen ist es gut zu wissen, dass man immer noch ein wenig Überhol-Reserven hat und auch am Beschleunigungsstreifen streckt der Fiesta mit seinem 3-Zylinder-Turbo-Motor stolz seine Brust hervor.
Gipfeln tut die europäische Nummer Eins in Sachen Klein- UND Kompaktwagen (den Golf hat man eh auch schon überholt) dann im Fiesta ST, dessen Dreizylinder-Turbo-Benziner auf 200 PS hochgezüchtet wurde. EcoBoost nennt man die Turbomotoren im Hause Ford übrigens, wobei wir nicht wissen, was an 200 Pferden in einem Kleinwagen „Eco“ ist. Egal, der Ford Fiesta ST wird bestimmt Fahrspaß in reinster Güte liefern.
Verbrauchen soll der zivile Fiesta mit 125 PS 4,3 Liter auf 100 Kilometer, was wir zwar nicht ganz unterschreiben können, andererseits trinkt der Motor selbst bei forcierter Fahrt kaum mehr als sechs Liter. Preislich startet der Fünftürer bei 13.500 Euro, ein wenig billiger fährt man da mit Seat Ibiza, Renault Clio und Opel Corsa. Teurer geht’s aber auch, siehe Volkswagen Polo.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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