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Frischzellenkur für Mini

2018er-Facelifts

Frischzellenkur für Mini

Bei Smart herrscht tote Hose und auch bei Mini gibt es in diesem Jahr nicht viel Neues – irgendwie haben die beiden Premium-Rivalen ihre kleinen Töchter für die großen Städte in letzter Zeit ein bisschen vernachlässigt. Zu sehr haben sie sich offenbar auf das Gerangel um den Spitzenplatz und den Weg in die Elektromobilität konzentriert, als dass dabei noch Zeit und Geld für ein paar leidige Kleinwagen geblieben wäre, an denen ohnehin kaum etwas zu verdienen ist.

Von Thomas Geiger
Doch während es bei Smart nur einen neuen Namen für die Elektroversionen gibt, nutzt Mini den Leerlauf wenigstens für eine gründliche Modellpflege. Bei der gibt es zwar technisch nur wenig Neues. Doch wenn in diesen Tagen das neue Modelljahr von Drei- und Fünftürer und dem Cabrio in den Handel kommen, treibt es der Lifestyle-Flitzer wieder etwas bunter, strahlt heller und lässt sich noch stärker individualisieren.
Zu erkennen ist die Frischzellenkur zum Frühlingsanfang vor allem an den Scheinwerfern. Denn vorne haben die LED-Strahler jetzt eine Matrix-Funktion und hinten leuchten sie wie der Union Jack und machen so keinen Hehl mehr aus der britischen Herkunft des Winzlings.
Wer genau hinschaut, der erkennt zudem ein neues, stark vereinfachtes Marken-Logo und dafür ein paar Details, die er sonst noch nie und nirgends anders entdeckt hat. Denn als erster Volumenhersteller führt Mini die maximale Individualisierung ein: Auf einer App oder im Internet kann man ein halbes Dutzend Teile von den Plaketten an der Flanke bis zur Abdeckung über dem Handschuhfach personalisieren und dem Mini so zum Beispiel einen eigenen Namen geben. Das geht allerdings nicht nur bei neuen Autos, sondern auch bei jungen Gebrauchten und wer so einen Wagen irgendwann einmal aus zweiter Hand kauft und einen anderen Geschmack hat, der kann die persönlichen Teile auch wieder gegen neutrale tauschen.
Unter der Haube gibt es zudem neue und optimierte Motoren, die nach der Modellpflege bis zu fünf Prozent weniger verbrauchen. So fahren Mini First und Mini One nun mit einem Dreizylinder mit 1,5 Litern Hubraum, die bei unverändert 75 oder  102 PS etwas mehr Drehmoment bieten und im Mittel nur noch 4,9 oder 4,8 Liter Benzin verbraucht. Daneben gibt es weiterhin als Benziner den Cooper mit 136 PS und den Cooper S mit 192 PS sowie als Diesel One D, Cooper D und Cooper SD mit 95, 116 PS oder 170 PS. Neu ist allerdings die siebenstufige Doppelkupplung, die als Alternative zur Sechsgang-Handschaltung für die schwächeren Modelle angeboten wird.
Natürlich sind das keine richtig großen Neuheiten und ein bisschen muss Mini noch durch die Flaute segeln. Doch bald beginnen für die Briten wieder bewegte Zeiten. Denn im nächsten Jahr kommt das erste Elektroauto der Engländer – die Kunden können deshalb gespannt sein und die Ingenieure in Oxford stehen schon unter Strom.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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