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GLC 63: SUV mit Supersportgenen

SUV mit Supersportgenen

Der Mercedes-AMG GLC 63

Mercedes rüstet zur Gegenwehr: Nachdem Audi Q5, BMW X3 und X4 sowie Porsche Macan dem GLC 43 AMG lässig enteilt sind, schlagen die Schwaben jetzt zurück: Auf der Motorshow in New York zeigt AMG das erfolgreichste SUV aus Stuttgart zum ersten Mal auch als waschechten 63er und lehrt die Konkurrenz mit dem einzigen V8-Motor in diesem Segment das Fürchten. Und weil doppelt gemoppelt schließlich besser hält, gibt es den GLC 63 gleich als normales SUV und als Coupé.

Von Thomas Geiger

Der vier Liter große Doppelturbo kommt mehr oder minder direkt aus dem Supersportwagen GT und wird wie immer bei AMG in zwei Leistungsstufen angeboten: Für das Grundmodell weisen die Schwaben 476 PS und 650 Nm aus und für den GLC 63 S stehen sogar 510 PS und 700 Nm im Datenblatt. Da hat die eilige Elite der Konkurrenz das Nachsehen: Schließlich kommt der Q5 als S-Model aktuell nur auf 354 PS, bei BMW ist für den X3 bei 306 und für den X4 bei 360 PS Schluss und selbst der Porsche Macan kann mit seinen maximal 440 PS nicht einmal ansatzweise mithalten.

So groß der Leistungsvorsprung auch sein mag, haben die Mercedes-Kunden davon allerdings vergleichsweise wenig. Denn der GLC ist zwar ein mächtiger Sprinter und schnellt in 3,7 bzw. 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Doch wie für alle anderen Konkurrenten ist auch für ihn bei 250 Sachen Schluss – selbst wenn sein Elan wohl locker für 280 reichen würde.

Passend zum Mörder-Motor hat AMG auch das Design des GLC überarbeitet: Die dicken Backen, das mächtige Heck und die Powerdomes auf der Haube – das kennt man alles schon von den anderen AMG-Modellen. Doch zum ersten Mal diesseits des GT gibt’s für den GLC auch den Panamericana-Grill aus den 1950er, der bei dem SUV noch mehr nach Maulkorb und Beißschutz aussieht und deshalb besonders gut zum Auto passt. Denn viel bissiger als der GLC 63 kann ein SUV in diesem Segment kaum sein.

Natürlich wurde auch das restliche Set-Up des SUV-Sportlers angepasst: Die Luftfederung ist strammer und gleicht vor allem Wank- und Nickbewegungen besser aus, die Lenkung ist schärfer, der Allradantrieb ist feinfühliger und die Neungang-Automatik schaltet schneller. Und damit auch jeder mitbekommt, was hier für ein Gerät anrollt, gibt’s einen Sportauspuff mit Klappensteuerung.

Zwar will Mercedes den Preis für den GLC 63 erst im Juni verraten, wenn die Händler auch Bestellungen entgegennehmen. Doch man braucht nicht viel Phantasie, um dem einzigen V8-Modell in seiner Klasse auch in dieser Disziplin die Pole-Position zuzuschreiben. Wenn schon der 43er mit steilem Heck knapp 62 000 Euro kostet und als Coupé mit mehr als 65 000 Euro in der Liste steht, wird es den ersten „echten“ AMG in der Baureihe kaum unter 90 000 Euro geben.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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