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Hardcore-Ferrari: So kommt der 488 Pista

720 springende Pferde

Hardcore-Ferrari: So kommt der 488 Pista

Nach den Leaks rund um den Ferrari 488 Pista legen die Italiener nun ihre Karten auf den Tisch. Royal Flush.

Text: Maximilian Barcelli

Im Land der Alpen mag ja so mancher bei dem Wort „Pista“ primär an eine Schipiste denken. In Maranello, wo die Alpen fern und das Klima milder ist, verstehen die Menschen unter „Pista“ zwar auch Piste, nur sind diese nicht mit Schnee bedeckt. Und gehen zwangsläufig nicht bergab. Müssen sie ja auch nicht, immerhin bezwingt man die Pisten hier in Bella Italia mit Geräten, welche sich vor Bergauf-Passagen nicht scheuen. Denn im Gegensatz zum heimischen Schifahrer ausm Ländle sind die Schlitten da unten nicht von der Schwerkraft abhängig, Geschwindigkeit nehmen sie dank Motoren auf.
Und was für ein Motor im Ferrari 488 Pista steckt! Nichts Geringeres als der stärkste V8 von Ferrari aller Zeiten werkelt unter der Haube. Konkret heißt das: 720 aufbäumende Pferde. Die müssen lediglich 1280 Kilogramm nach vorne preschen. Das Drehmoment kann sich auch sehen lassen: 770 NM kommen ab 5.000 Umdrehungen auf.
Im Vergleich zum „normalen“ 488 GTB liefert der Pista 50 PS mehr ab. Erreicht wurde dies durch die Verwendung und Ableitung von diversen Motor-Komponenten eines wahren Rennautos, des Ferrari 488 Challenger. Die 50 Pferde, die der Ferrari 488 Pista mehr in petto hat, treffen allerdings nicht auf das selbe Gewicht. Ganze 90 Kilogramm hat der Hardcore-Ferrari nämlich abgespeckt, was eine Welt im Supersport-Segment ist. So muss jedes Pferd nur etwa 1,7 Kilogramm vorantreiben. Daraus resultiert eine Beschleunigung von 7,6 Sekunden … auf 200 km/h! Angemessenes Landstraßentempo erreicht man nach 2,85 Sekunden und Aufhören tut der Spaß erst nach 340 km/h.
Für das niedrigere Gewicht muss sich ebenso der Rennbruder verantwortlich zeigen: Inconel-Auspuffkrümmer, Kurbelwelle mit leichterem Schwungrad, Titan-Pleuelstangen und Carbon-Airbox kommen vom 488 Challenger.
Die Elemente zur Verbesserung der Aerodynamik des 488 Pista erinnern ebenso mehr an den Rennsport, als an Straßenboliden. Eh klar, immerhin kommen Heck- und Frontdiffusor aus dem Langstrecken-Biest Ferrari 488 GTE. Der frontale S-Duct stammt sogar aus der Königsklasse des Motorsports selbst ab, der Formel-1.
Also nein, dass die Italiener ihr neustes Ross im Stall auf „Pista“ taufen, ist sicherlich kein Marketinggag. Der Ferrari 488 Pista ist mehr ein Rennwagen, den man auf der Straße fahren kann, denn ein Straßenauto, das sich auch angemessen auf dem Track bewegen lässt.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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