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Kia Picanto X-Line: Kleiner Pfadfinder

Kleiner Pfadfinder

Der Kia Picanto X-Line

Gegen ihn ist selbst der Stonic noch ein stattliches Auto. Denn bei Kia schwappt die SUV-Welle jetzt durch bis ans untere Ende der Modellpalette und spült in diesen Tagen den Picanto in einer neuen X-Line zu den Händlern. Damit kann sich der Up-Gegner beim Fähnlein Fieselschweif bewerben und von einer Karriere als Pfadfinder träumen.

Von Thomas Geiger
Zwar ändert sich dabei an der Technik des 3,60 Meter kurzen Stadtflitzers nichts. Doch mit rustikalen Plastikplanken um die Radhäuser, einem Hauch mehr Bodenfreiheit und angedeutetem Unterfahrschutz in Metalloptik sieht der Kleine für die große Stadt schon nicht mehr ganz so verletzlich aus. Und den besseren Überblick hat man durch die erhöhte Sitzposition auch noch.
Außerdem belässt es Kia nicht bei dem Abenteuer-Outfit, sondern peppt den Wagen innen wie außen auch noch mit ein paar zitronengelben oder silbernen Farbakzenten auf. Und weil die X-Line an der Spitze der Modellpalette steht und gute 6.000 Euro teurer ist als die Einstiegsversion, geizen die Koreaner auch nicht mit der Ausstattung: Die Heizdrähte für Sitze und Lenkrad, die Kunstledersitze, der Touchscreen mit Rückfahrkamera, Apple CarPlay und Android Auto, der Tempomat und das Digitalradio – was es für den Picanto an Extras gibt, ist bei diesem Modell schon Serie. Einzig der Notbremsassistent und die Navigation muss man noch extra bestellen.
Zum schönen Schein gibt es für den X-Line übrigens auch einen neuen Motor. Denn wo es den Picanto bislang nur mit Saugern mit 1,0 Litern und 67 PS oder 1,2 Litern und 84 PS gab, krönen die Koreaner die Palette nun mit einer Turbo-Version des Einliter-Dreizylinders und machen den Picanto mit 100 PS und 172 Nm zur Knallbüchse. Zwar knattert der Dreizylinder wie man es von diesen Motoren eben kennt. Doch beschleunigt er unter gierigem Zerren der Vorderräder dafür in 10,1 Sekunden auf Tempo 100, ballert um die Kurven wie die Kugel im Flipper kurz vor dem Freispiel und kommt auf der Autobahn immerhin auf 180 km/h – ein Tempo, das sich in einem Auto dieses Formats noch einmal ganz anders anfühlt.
Das beste an dem neuen Motor, den es auch in der sportlich geschnittenen GT-Line gibt, ist allerdings sein Verbrauch: Denn bei einem Normwert von 4,5 Litern bekommen echte SUVs sonst bisweilen Schluckauf vor Scham.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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