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Never Change a winning Team: Das Mazda6 Facelift

Der Feschak der Mittelklasse

Never Change a winning Team: Das Mazda6 Facelift

Heutzutage tut sich bei Facelifts eher wenig. Hier und da gibt’s neue Scheinwerfer und Stoßstangen, ein bisschen was wird im Innenraum aufgefrischt und zack fertig: ein „neues“ altes Auto. Mazda macht das beim 6er nicht wirklich anders. Aber bei dem Auto ist das auch nicht wirklich von Nöten.

Text und Fotos: Tizian Ballweber
Alle wollen Sie die Premiumhersteller angreifen. KIA mit dem Stinger etwa. Mazda möchte Mercedes die  E-Klasse  und BMW die 5er Kunden wegschnappen. Anders kann man sich das digitale Kombiinstrument im Bayern-Style nicht erklären. Das allein macht aber noch keinen neuen Innenraum. Mit den neuen, breiteren Sitzen, die optional belüftet sind, einer Neuanordnung der Lüftungsdüsen und der Klimaandlagenbedienung (puh, langes Wort)und vor allem neue Materialien, kann man durchaus von einem deutlich überarbeiteten Interieur sprechen.
Bei der neuen Ausstattungslinie „Sports-Line Plus“ gibt es braune Nappaledersitze, eine schwarzen Dachhimmel und Echtholzeinlagen. Letztere sollen an alte Tempel in Japan erinnern. Mit genügend Vorstellungskraft gelingt das auch ganz sicher. Aber alles in allem: a nice Place to be.
Das ist der Mazda6 aber generell. Außen wurden nur Feinheiten geändert –  Stoßstangen und Lichter eben. Doch der 6er war schon immer ein fescher Geselle, warum also unnötig übertreiben?

Gleiches gilt auch für die Motorenplatte, die sich mit der des Prefacelifts deckt. Außer in einem Punkt: der Sauberkeit. Die Benziner, bei Mazda SKYACTIV-G genannt, kommen mit 145, 165 und 194 PS. Die beiden Diesel, SKYACTIV-D mit 150 und 184 Pferdchen. Getestet wurden die beiden stärkeren Benziner sowie der Bi-Turbo-Diesel mit 184 PS.
Der Fahreindruck dieser Modelle:

  • Der 165 PS Benziner quält sich ein bisschen und wirkt etwas schwach auf der Brust. Das ist leider der 6-Stufen Automatik geschuldet, die sich vor allem bei Überholmanöver mit Kickdowns seeeehr viiieeel Zeit lässt.
  • Die nächste Eskalationsstufe ist der 184 PS Selbstzünder, der, allem Diesel-Bashing zu trotz, eine feine Wahl ist. Laufruhig und souverän in allen Lebenslagen. Klingt wie direkt aus der Pressemappe, ist es aber nicht. Es stimmt einfach.
  • Doch weil der Diesel gerade in der Krise steckt (Mazda verkauft nur noch etwa 20% Diesel), ist man mit dem 194 PS Benziner am besten aufgestellt. Flott und agil, zum Design passend, lassen sich damit kurvige Landstraßen nehmen.

Egal für welchen Motor man sich entscheidet, alle erfüllen die neue Euro 6d-TEMP Abgasnorm.
Wie bisher gewohnt gibt es den Mazda6 als Limousine und als Kombi. Das Kofferraumvolumen beläuft sich bei der Limo auf 480 Liter, der Kombi schluckt 522-1664 Liter. In beiden Varianten ist der 6er ein sehr gelungenes Familienauto, das besonders auf längeren Strecken seine Qualitäten ausspielen kann. Unzählige Sicherheitssysteme und Fahrassistenten, wie der adaptive Tempomat, der schon ab 0 km/h aktiv ist und auch aus dem Stand, etwa im Stau, beschleunigt, sobald der Vordermann weiter fährt.
Man muss nicht immer alles ändern um etwas zu erneuern oder besser zu machen. Klar, die neue 360 Grad Kamera ist unglaublich praktisch und die Zylinderabschaltung beim großen Benziner spart auch einiges an Sprit, aber der Mazda6 bleibt so wie er seit Jahren schon war: einfach gut.

Tizian Ballweber

Der „Underdog aus dem Ländle“ ist Experte für (prä-)historische Fahrzeuge und alles, was aus den US of A stammt.

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