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Persönlich, persönlicher, Captur

Die perfekte Mischung

Persönlich, persönlicher, Captur!

Das SUV hat sich zu einer unglaublich beliebten Fahrzeuggattung gemausert, ganz besonders sticht da der kompakte hervor. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, kombinieren diese Fahrzeuge das Beste vom SUV mit Stadttauglichkeit.

Text: Maximilian Barcelli

Meine Liebe zu französischen Autos ist seit meiner Fahrt im Renault Mégane (aber auch einigen anderen) ziemlich groß geworden. Ein klasse Auto, mit einem Innenraum, fast wie der eines deutschen Premium-Herstellers. Der Peugeot 3008 trägt ebenfalls zu meiner Präferenz bei, er fährt sich großartig, hat eine unglaublich leichtgängige Lenkung und das Interieur strotzt nur so von digitalen Instrumenten. Aber nicht so, dass es zwanghaft futuristisch aussieht, sondern einfach zeitgemäß.

Ein beinahe perfektes Auto, für einen Städter wie mich aber zu groß. Wer auf Komfort, Überblick und Respekt auf der linken Spur nicht verzichten möchte, auf der anderen Seite aber auch nicht stundenlang auf nervenzerfetzende Parkplatzsuche gehen möchte, der ist mit einem Kompakt-SUV, wie der frische Renault Captur einer ist, gut aufgestellt.

Die Franzosen spendieren der europäischen Nummer eins im B-SUV-Segment und der hausinternen Nummer zwei eine neue Frontpartie, stylishe LED’s und neue Assistenten. Was bei Renault aber ganz großgeschrieben wird, ist die Personalisierung.

Der Captur dürfte deshalb nicht nur mich ansprechen (no na, sonst wäre er 2016 wohl nicht mehr als 215.000-mal in Europa verkauft worden), auch andere Geschmäcker fühlen sich vom wandlungsfähigen Franzosen angezogen. Die fünf Ausstattungsvarianten des Renault decken so einiges an individuellen Bedürfnissen ab, auch die verschieden großen Geldbörserln werden berücksichtigt. Vom billigsdorfer Renault, der mit 17.000 Euro Basispreis und 90 PS daherkommt (trotzdem noch super ist), bis zur Luxusvariante, die sich sowohl durch Innenausstattung, dezenten Chromeinsatz sowie 120 PS zu erkennen gibt. Mehr als 28.000 Euro muss man dafür dann schon hinblättern.

Farblich sticht der Renault aus der grauen Masse hervor und die Möglichkeiten zur Personalisierung nehmen auch hier kein Ende. Sowohl Interieur, als auch Exterieur lassen sich in diversen Farben ordern. Dass er zweifarbig ist, macht ihn zum Hingucker.

Ein weiterer Hingucker, zumindest für die Insassen, ist das etwas abstrus wirkende Handschuhfach. Anfangs begegnet man diesem noch recht skeptisch, nach längerer Zeit im Captur stört es aber kaum noch, dass es sich wie eine Schublade öffnen lässt. Schon gar nicht, wenn die billigen Plätze im Fond frei sind und der Beifahrer Platz en masse hat. Seien wir uns ehrlich, elf Liter Volumen sind schon eine feine Sache, ganz besonders, da das Potential voll ausgeschöpft werden kann, weil man einfach einen besseren Überblick hat und sich der Ramsch, der sich ins Handschuhfach verirrt, jede freie Ecke nutzt.
Das Überarbeiten der Front erweist sich ebenfalls als kein Fehler. Die Tagfahrlichter sehen grandios aus, auch hinten machen die 3D-LED’s einen jugendlichen Eindruck. Einzig und alleine der Unterfahrschutz, welcher Off-Road-Qualitäten vortäuscht, passt nicht hundertprozentig zum Captur. Am Ende des Tages ist dieses Auto nun mal ein Lifestyle-Auto. Ein Auto, das dich und deine Hawara raus ins Grüne bringt, wo ihr ein paar Bierchen zischt (nicht du mein Freund). Dann geht’s wieder rein in die City, ist ein Parkplatz gefunden, muss man lediglich auf das Gaspedal steigen und der Renault parkt sich wie von Zauberhand selbst ein.
Nicht nur Optik und Assistenten machen den Captur zu einem richtigen Stadtflitzer, er fährt sich auch so. Vor allem der 110 PS starke Diesel ist spritzig und macht Spaß, SUV-Charakter lässt sich dann bei der ersten übersehenen Temposchwelle erkennen. Diese schluckt der Franzose nämlich überraschend gut und beweist somit, dass er eben nicht nur ein wendiger Parkplatzheld ist.

Das Beste am Renault Captur ist aber der Verjüngungseffekt. Optik und Fahrgefühl tragen dazu bei, dass man sich hinterm Steuer frisch, wie Patrick Swayze in Dirty-Dancing, fühlt. Und dass einem dank Platzangebot, dem daraus resultierenden Komfort und der fabelhaften Federung nicht der ein oder andere Lendenwirbel tschari geht, ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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