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Renault Megane – Golfspiel in der Höhle des Löwen

Golfspiel in der Höhle des Löwen

Renault Megane Neuvorstellung

Den Renault Megane jetzt vorzustellen, zeugt von Mut. Ausgerechnet auf der IAA in Frankfurt den neuen Megane präsentieren ist fast wie ein Golfspiel in der Höhle des Löwen. Denn nirgends ist die Übermacht der Wolfsburger größer als in Deutschland. Und als wäre das noch nicht genug, dreht sich auf der IAA-Bühne auch noch ein neuer Opel Astra.

Von Thomas Geiger

Doch davon lässt sich Renault den Schneid nicht abkaufen. Im Gegenteil: Bestärkt durch den Erfolg von Clio und Captur und flankiert vom neuen Flaggschiff Talisman bereiten die Franzosen unbeirrt ihr Comeback in der Kompaktklasse vor und machen mit der vierten Generation ihres Golf-Gegners buchstäblich eine überraschend gute Figur. Denn nachdem der vorletzte Mégane als Designspielerei des damaligen Kreativchefs Patric le Quement weit über das Ziel hinaus geschossen war und das aktuelle Modell daraufhin zu einem argen Langweiler wurde, hat das Team um Laurenz van den Acker diesmal die richtige Balance gefunden: Flacher, breiter und mit kürzeren Überhängen steht der Mégane deshalb sehr viel satter auf der Straße, schaut ernst aber nicht verbissen und wird mit seinen markanten LED-Signaturen an Front und Heck trotzdem unverwechselbar.

Zu Antrieb, Ambiente und Ausstattung macht Renault zwar noch keine großen Worte. Doch braucht es nicht viel Phantasie, sich auch im Mégane die aufgeladenen Vierzylinder aus dem Kadjar und das moderne Infotainmentsystem mit dem senkrechten Touchscreen vorzustellen, das man aus Espace und Talisman kennt. Außerdem darf man auf LED-Scheinwerfer, eine automatische Abstandsregelung und die mittlerweile üblichen Assistenzsysteme für Spurführung, Spurwechsel und den Parkverkehr hoffen. Und auch bei den Preisen dürfte es kaum eine Überraschung geben. Denn viel Luft für satte Aufschläge hat Renault nicht, so dass der neue Mégane wohl wie der alte bei knapp 19 000 Euro starten wird.

Dafür allerdings überrascht Renault zur Messepremiere in Frankfurt gleich mit einer zweiten Modellvariante. Nein, nicht mit dem Dreitürer und auch nicht mit dem Kombi Grandtour, sondern mit dem betont sportlich gezeichneten Mégane GT, der ein bisschen Lust und Leidenschaft auf den Golfplatz bringen soll. Denn erstens ist das vielleicht die größte Schwäche der deutschen Platzhirsche. Und zweitens kennen sich die Franzosen damit am besten aus.

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