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Rolls-Royce bekommt Salzwasser-Wäsche

Rolls-Royce bekommt Salzwasser-Wäsche

Rolls-Rost





Der Rolls-Royce bekommt eine Salzwasser-Wäsche. Was den Besitzer da reitet, wissen wir nicht. Denn wenn man ein 400.000 Euro-plus Phantom Drophead Coupé in die unbarmherzigen Fluten des Ozeans stellt, dann muss man sich im Klaren sein, dass das Überdrüber-Cabrio ab sofort ein schnell korrodierendes Ablaufdatum hat.

Da können die Hände, die das Auto in 450 Stunden fertigen, noch so gründlich arbeiten, Wunder vollbringen sie keine.

Rollen wir das Sache von ganz vorne auf: Der Besitzer hat das Auto einem Rap-Video-Produzenten geborgt, der neben einer youtube-Version auch noch ein R-rated-Schmanckerl für sich und die Teammitglieder produziert hat. Als der Besitzer gesehen hat, welche unaussprechlichen Ferkeleien sich auf, im und unter dem Rolls abgespielt haben, hat er das einzig Richtige gemacht: die Scham mit Salzwasser abgewaschen.

Oder aber er ist ein reicher Student, der seine Bachelor-Arbeit schreibt, nachdem er sechs Semester Möwenkot studiert hat. Bevor er sich da auf den Strand setzt wie der restliche Mob, parkt er sein Auto einfach dorthin, wo ihn die Möwen am wenigsten übersehen können und wartet mit Burger, Eiscreme, Zuckerl und weiteren attraktiven Möwenzeugs auf die grazilen Herrscher der Strände.

Oder er hat richtig richtig miese Freunde. Nachdem sie sich unter der Facebook-Gruppe #youonlyliveonce verabredet und anschließend so richtig fett Party gemacht haben, wollte er, nennen wir ihn Günther, im Rolls doch einfach nur ein wenig ausschlafen. Die Rechnung hat er ohne seine Buddies gemacht, die ihn gleich mal ins Meer reinrollten.

Oder er hat einen Rolls-Royce, den er beim letzten Hurrican als zerstört gemeldet hat. Das Geld von der Versicherung ist da und die wollen jetzt den kaputten Bolzen sehen. „Was meinen Sie damit, Sie kommen morgen im Laufe des Vormittags vorbei und sehen sich den kaputten Rolls-Royce an?“ Da gilt es noch viel zu machen, Spitzhacke und Hammer sehen die von der Versicherung doch sofort raus, das muss subtiler gehen. Rein damit ins Meer! Das filmt bestimmt niemand.

Oder aber er ist wirklich nicht das schärfste Messer in der Lade und weiß nicht, dass das Phantom Drophead Coupé genau noch vier Tage zu leben hat und danach völlig verrostet zusammenbricht. Wobei, dass kann gar nicht sein, reiche Leut’ sind doch immer auch blitzgescheit.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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