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Seat Ibiza: Leidenschaftliches Vorspiel

Im VW-Konzern beginnt die große Zeit der Kleinwagen 

Seat Ibiza: Leidenschaftliches Vorspiel

Kleine Autos kommen im VW-Konzern demnächst groß raus. Denn nachdem die Niedersachsen und ihre Töchter in den letzten Jahren vor allem ihren Rückstand bei den SUV aufgearbeitet haben, sind jetzt die Modelle in der so genannten A0-Klasse dran – und Corsa & Co können sich warm anziehen. 

von Thomas Geiger

Den Anfang bei dieser Offensive der Minis macht einmal mehr Seat mit der fünften Generation des Ibiza, die ihren Einstand im März auf dem Genfer Salon gibt und im Juni in den Handel kommt. Beim Generationswechsel setzt Seat zwar wie immer auf ein leidenschaftliches Design, das den Ibiza mit knackigen Proportionen, scharfen Sicken im Blech und dem feurigen Blick aus LED-Scheinwerfern zum südländischen Verführer macht. Doch fast noch wichtiger als die Form ist den Spaniern diesmal das Format.

Neues Format

Denn als erstes Modell im Konzern nutzt der Ibiza Nummer 5 den für die Kleinwagen modifizierten Modularen Querbaukasten und kommt deshalb mit einem radikal veränderten Package: Er wird zwar zwei Millimeter kürzer und einen Hauch flacher, geht aber um 87 Millimeter in die Breite und bekommt 95 Millimeter mehr Radstand. Um die Schultern hat man jetzt überall mehr Platz. Aber vor allem spürt man die Innere Größe im Fond: Die Beinfreiheit für die Hinterbänkler nimmt bei 35 Millimetern mehr Sitzabstand merklich zu und der Kofferraum wächst um 63 auf 355 Liter.

Mit diesem neuen Format erreicht der Ibiza beinahe das Platzangebot von Golf & Co. Und bei der Ausstattung sieht es nicht anders aus. So blickt man im Cockpit zum ersten Mal auf einen 8-Zoll-Touchscreen und nutzt Assistenzsysteme wie die Umfelderkennung oder den Tempomat mit Abstandsregelung. Und weil sich Seat der Connectivity verschrieben hat, gibt es mit Mirror-Link, Android Auto und Apple Carplay nicht nur drei Smartphone-Plattformen, sondern gleich auch noch einen GMS-Verstärker, damit man während der Fahrt nicht durchs Netz fällt.

Bekannte Motoren

Mit dem Fokus auf die neue Plattform und die Aufrüstung bei Ausstattung und Assistent kommen die Antriebe fast ein wenig kurz. Denn die Motoren kennt man alle schon aus dem Konzern. Zum Start gibt es einen Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum und 95 oder 115 PS und drei Diesel mit 1,6-Litern Hubraum und 80, 95 oder 110 PS und zum ersten Mal in dieser Klasse einen Erdgas-Motor, der es auf 90 PS bringt. Später im Jahr folgen ein Vierzylinder-Turbo mit 150 PS und sicher auch wieder ein Cupra, der die 200 PS-Marke knacken könnte.

Zwar kommen auf der neuen Plattform jetzt in flotter Folge erst einmal Ibiza, Polo und später auch der nächste A1. Doch ganz ohne SUV geht es natürlich trotzdem nicht. Deshalb wird es den Ibiza noch in diesem Jahr auch fürs Grobe geben – als Seat Arona.

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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