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Skoda Octavia RS – Tscheche mit Rasse und Klasse

Dauertest-Start

Tolle Optik, kraftvoller Motor, anspruchsvolles Fahrwerk: Wir freuen uns auf ein Jahr Octavia RS.

Text: Franz J. Sauer
Schon der erste Skoda Octavia der Neuzeit war ein rundum gelungenes Auto. Zwar fehlte es ihm zu Beginn noch ein wenig an Charme und Schickness, vor allem im Inneren hatte man sich um Outfit- Gefälligkeiten wenig Gedanken gemacht. Aber das Auto war fesch, groß, bequem, hatte die guten TDI-Motoren der Mutter VW unter der Haube und kostete verblüffend wenig für das, was er zu bieten hatte. Schon damals begründete der Octavia eine bemerkenswerte Tradition, die sich bis heute hinzieht: Rein vom Feeling her würde man ihn, vor allem in der Combi- Version, eher einem VW Passat gegenüberstellen. Die Plattform teilt sich der praktische Tscheche aber mit dem Golf. Hätten Sie sich das auf den ersten Blick gedacht? Wir auch nicht. Der zweite Octavia basierte auf dem Golf V und betrat 2004 das Spielfeld (der erste wurde leicht facegeliftet noch bis 2010 weitergebaut), vor zwei Jahren wurde nunmehr auf die dritte Variante upgedatet. Spätestens bis dahin waren sämtliche Vorbehalte gegen eine Marke wie Skoda längst ausgeräumt, wirklich niemand zweifelte mehr an der Integrität eines derartigen Autos.

Underdressed? Unbelehrbar!

Wer sich heutzutage am Steuer eines Skoda Octavia im urbanen Hipstergewühl tatsächlich noch „underdressed“ vorkommt, bleibt unbelehrbar. Zumal es einem die Marke ja mittlerweile mit einer wirklich anregenden Modellpalette leicht macht, auch von gestandenen Automobilisten geliebt zu werden. So gibt es etwa vom Octavia schon seit der letzten Generation eine höchst ansprechende RS-Version, die beim aktuellen Modell sowohl optisch wie technisch endgültig zur Höchstform aufläuft. So ist der aktuelle Octavia RS puncto Auftritt eines der schärfsten Automobile, das der gesamte Konzern zu bieten hat. Genau die richtigen Felgen wurden aus dem Regal gegriffen, die Karosserie mit viel gefühl und Sinn fürs Unübertriebene nachgeschärft, und besonders im Innenraum fühlt sich der bissigste Octavia im Angebot hochsportlich an. Was einerseits an den nicht nur toll aussehenden, sondern sich ebenso anfühlenden Sportsitzen mit Lederbezug und roten RS-Intarsien allenthalben liegt, andererseits auch die restliche Armaturenlandschaft betrifft, die sich durch geschickte Hinweise hier und dort von den – auch nicht schiachen – Basismodellen abhebt.

Der Antrieb

Für den Vortrieb sorgen im Octavia RS entweder ein 2 l-TSI-Benziner mit 220 PS oder ein 2 l-TDI mit 184 PS, Allradantrieb ist für diese Variante (leider) nicht verfügbar. Unser Dauertester wurde mit einem DSG-Getriebe ausgestattet, das sich mit der Motorcharakteristik gut versteht und sportlich wie komfortabel kann. Etwas an der Grenze zur Härte präsentiert sich das ernsthaft sportlich abgestimmte Fahrwerk, der Frontantrieb ist mit seiner Doppelaufgabe (Antreiben und Lenken) lediglich überfordert, wenn man das bewusst provoziert. Auf längeren Etappen begeistern Durchzug wie Souveränität, auch die sportlich angeschärfte Geräuschkulisse geht voll in Ordnung. Die richtig große Reise haben wir noch nicht angetreten, sie wird uns aber in Kürze dabei helfen, die Langlauf-eigenschaften dieses tollen Autos herauszufordern und zu bewerten. Fest steht schon jetzt: Auch in Vebrauchsdingen ist der Octavia, gemessen an Leistung und Output, so was wie eine Benchmark in seiner Klasse.

Wer sich heutzutage am Steuer eines Skoda Octavia im urbanen Hipstergewühl tatsächlich noch „underdressed“ vorkommt, bleibt unbelehrbar.

Franz J. Sauer

Liebt Autos, weiß auch ein bissl was, schwurbelt schön drum herum und springt für SUV in die Bresche.

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