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Wieso erst 2017? Smartphone als Autoschlüssel

Volvo macht das Smartphone zum Autoschlüssel
von Bernhard Katzinger

Foto/Video: Volvo
So manche Neuentwicklung am Automobilsektor löst folgende Reaktion aus: „Ja, gut – und was hat da jetzt so lange gedauert?“ Ab 2017 (!) gibt’s bei Volvo schlüssellose Autos, der Zugang erfolgt via Smartphone. Na endlich!




Dass der klassische Autoschlüssel den Weg alles Irdischen geht, ist absehbar. Gegen die unaufhaltsame Verdrängung durch Keyless-Go-Systeme haben sich unseres Wissens auch noch keine Bürgerinitiativen formiert. Das dürfte sich also in ein, zwei Modellgenerationen endgültig erledigt haben: Baba, Autoschlüssel, und foi net!

Wir stellten hier angesichts des Schlüsselmonolithen im neuen 7er-BMW die Frage, wieso man denn eigentlich überhaupt noch ein eigenes Gadget als Zutrittsberechtigung zum eigenen Kfz braucht. Kann das nicht längst jedes Smartphone per App und Funktechnologie erledigen?

Volvo sagt: Ja

Ja, ab 2017. Mittels einer App und der Bluetooth-Funktion verwandelt der schwedische Premium-Hersteller künftig das Smartphone in einen Autoschlüssel. So lassen sich nicht nur die Fahrzeugtüren öffnen bzw. schließen, sondern auch der Motor starten.

Ich schick‘ dir den Autoschlüssel per E-Mail, Schatz …

Gleichzeitig kann in jeder App auch mehr als ein Schlüssel hinterlegt werden. Man kann zum Beispiel über die App einen Mietwagen buchen und bezahlen. Bei der Ankunft am Zielort ist der digitale Fahrzeugschlüssel bereits im System hinterlegt, sodass der Smartphone-Nutzer direkt zum Parkplatz gehen kann.

Der Schlüssel kann via App auch weitergegeben werden. Carsharing – sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich – wird dadurch kinderleicht: „Ich schick dir den Autoschlüssel, Schatz!“ Und schon fährt der Schatz mit dem neuen Auto spazieren. Na gut …

Hut ab, Volvo, aber …

Im Ernst, Volvo: Wenn man bedenkt, dass Smartphones, Apps, Bluetooth und WiFi seit Jahren jedermann in der Tasche spazieren trägt. Und auch wenn man ehrlich den Hut vor Eurem Erfindergeist und Eurem Mut ziehen möchte: Was genau hat da jetzt so lange gedauert?

(Und weil wir grade dabei sind, Volkswagen, Mercedes-Benz und Konsorten: Was hat eigentlich so lang gedauert, TFT-Displays für die Darstellung von Informationen im Cockpit zu entwickeln?)

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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