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Porsche 911 GTS: Es röhr(l)t

Es röhr(l)t im Porsche 911 GTS

Starke Reize

Es gibt nicht viele Autos, die bei Passanten – vor allem Kindern – solche Begeisterung auslösen wie der Porsche 911. Das gilt natürlich auch für den jüngst vorgestellten neuen „Elfer“, den GTS, der nicht nur motorisch, sondern auch optisch angeschärft daherkommt. Die dazugehörige App parkt den Wagen zwar nicht automatisch ein, hilft aber mit der Rundenzeit.

Text: Bernhard Katzinger

Technisch haben jetzt auch im GTS die Sauger ausgedient und werden von Dreiliter-Sechszylinder-Boxern mit Biturboaufladung ersetzt. Dem aktuellen 911 Carrera S hat der GTS 30 PS voraus, der Vorgänger hatte 20 PS weniger zur Verfügung.

Wurscht ist das nicht nur den Kindern, die am Straßenrand in Südafrika mehr als einmal einen richtigen Auszucker vor Begeisterung hinlegten. Da nickt auch der Marketer sich selbst zu: Ja, Wiedererkennung, sag ich doch.

Walter Röhrl und ich

Alle Modelle – am Start stehen Hecktriebler und Allradler, wobei der Targa als einziger nur mit Vierradantrieb verfügbar ist – können wahlweise mit manuellem Siebengang-Getriebe oder mit Porsche Doppelkupplungsgetriebe geordert werden. Den siebten Gang haben zwar weder Walter Röhrl – der als Porsche-Experte und prominenter Taxi-Driver für die Rennstrecke von Kilarney zur Verfügung stand – noch ich an diesem Tag gebraucht. Aber das gilt genaugenommen auch für den sechsten. Wenn man sich den GTS als Alltagsfahrzeug denkt, ist die schnelle Automatik sowieso die bessere Wahl, Purist hin, Nostalgiker her.

Dass es nicht nur bei der Presse-Vorführung mit einem der besten Rennfahrer aller Zeiten, sondern auch im Berufsverkehr beim Endkunden ordentlich röhr(l)t, dafür sorgt die serienmäßige Sportauspuffanlage mit den schön mittig platzierten Endstücken, zusätzlich hat man Dämmung eingespart.

Am schönsten hört man den GTS-Sound ohnehin beim Offenfahren. Ob man dazu die Targa- oder Cabrio-Version bevorzugt, bleibt einem selbst überlassen – zur Formwandlung muss man beim Targa halt stehenbleiben, während das Cabrio auch während der bis zu 50 km/h schnellen Fahrt in die Metamorphose einwilligt.

Starke Reize

Die GTS-Modelle kommen nicht nur stärker, sondern auch breiter und tiefer – samt den schwarzen Akzenten und den schwarzglänzenden 20-Zöllern ein bäriger Auftritt. Der GTS richtet sich – seit 1963 übrigens – an all jene, die ein bisschen mehr Performance möchten, ohne, wie Röhrl es ausdrückt, „gleich das ganze Jahr mit einem fix montierten Heckspoiler herumfahren zu wollen“, etwa mit dem GT3. Und Performance sollte das Problem nicht sein, alle GTS-Modelle erreichen Höchstgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern, den Maß-Sprint auf Landstraßentempo schafft das Carrera 4 GTS Coupé mit Automatik am schnellsten, nämlich in nur 3,6 Sekunden.

Die Preise beginnen hierzulande bei 152.000 Euro für das Coupé mit Heckantrieb – teuerste Wahl sind Cabrio und Targa mit Allrad, die ab 177.440 Euro kosten werden. Bestellbar ab sofort, Lieferung ab März.

Schneller dank App

Andere Autos haben Apps zum Einparken oder Wiederfinden, zum Überprüfen des Akkuladestands oder Sich-Vergewissern, ob die Türen auch verriegelt sind. Porsche hat die Track Precision-App, mit der man an seinen Rundenzeiten auf vielen bekannten Rennstrecken der Welt feilen kann. Und wenn der Rundkurs (oder die Hausstrecke), auf dem man gerade fährt, noch nicht zur Verfügung steht, lässt sie sich per App einfach aufzeichnen – und schon lassen sich die Telemetriedaten auf dem Nachhauseweg von der Arbeit aufzeichnen.

Das hat natürlich seine Tücken – denn mit der Ambition kommt bekanntlich die Vergleichbarkeit. Wie der Vergleich ausfällt, wenn man sich als eingeschränkt Talentierter mit einem Profi wie dem Le Mans-Sieger Marc Lieb misst, daran lassen die Videos unten keinen Zweifel.








Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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