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Neue Assistenzsysteme bei Jaguar Land Rover

Neue Assistenzsysteme bei Jaguar Land Rover

„Ich“ wird zu „wir“

Jaguar und Land Rover erhöhen die Impertinenz ihrer Assistenzsysteme um eine haptische Komponente. Schlecht?

von Philipp Stalzer

„Ich fahre mit dem Auto, alles geht so schnell“ – der Minisex-Hit der 80er klingt im Ohr, sobald der smashige Refrain irgendwo fällt. „Viel zu viel passiert um mich“ folgt ein paar Zeilen später und ist leider das, was der automobilen Realität 2015 eher entspricht. Der alltägliche Verkehr wird immer noch dichter und eine kleine Unachtsamkeit reicht und schon ist der Zusammenstoß passiert. Auch im Individualverkehr muss mehr „wir“ aufkommen. Das Innovationsfeld der Hersteller bzw. Zulieferer ist also schon seit langer Zeit auf „Fahrerassistenz“ konzentriert um dem Fahrer bzw. der Fahrerin unter die Arme zu greifen. Den schmalen Grat zwischen Bevormundung und Hilfe gilt es feinfühlig abzuwägen und Jaguar-Land Rover hat die nächste Innovation auf dem Feld schon am „Radar“.




Intuitive Warnung

„Bimm bimm bimm, piep, pfeif, quietsch“ – abgebrüht wie wir mittlerweile sind, versetzen uns Warnsignale üblicherweise in negativen Stress, wir fühlen uns geschulmeistert. Jaguar-Land Rover hat nun ein neuartiges Überwachungssystem mit intuitiven Warnsignalen gekoppelt, bei denen man nicht zuerst entnervt entziffern muss wo der Fehler beim erklingen des Standard-Protestgeräusches im Autos liegt.

Zweispurig wird unsichtbar

Zugunsten der passiven Sicherheit und dem Design zuliebe werden unsere Autos leider immer unübersichtlicher. Hinter dicken A-Säulen, hohen Fensterlinien und in winzigen Heckscheiben verschwinden in blöden Situationen sogar ganze Autos eine Weile aus dem Blickwinkel, aber vor allem Zweiräder werden oft übersehen. „Bike Sense“ warnt mit neuen psychologischen Ansätzen vor einer Kollision.

Fahrradklingel und vibrieren

Die Nah- und Fernbereichsüberwachung der aktuellen Autos durch Ultraschall-, Laser- und Kameratechnologie wurde so adaptiert, dass querende oder sich im toten Winkel befindliche Fahrräder erkannt werden. Der Autofahrer wird davor durch ein Fahrradklingelgeräusch aus der richtigen Richtung (durch das Soundsystem einfach realisierbar) und einem Tippen auf die jeweilige Schulter durch die Sitzlehne gewarnt. Kennen Sie jemanden, der sich nicht in die Richtung dreht, aus der man ihm auf die Schulter tippt? Auch widerspenstige Gaspedale bei nahendem Querverkehr oder vibrierende und in Signalfarbe leuchtende Türschnallen während ein Fahrradfahrer vorbeifährt sind möglich. Major Kottan hätte seine Freude.

Franz J. Sauer

Liebt Autos, weiß auch ein bissl was, schwurbelt schön drum herum und springt für SUV in die Bresche.

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