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Audi A4 Facelift: Schönheits-OP statt nur Schminke

Audi A4 Facelift

Audi A4 Facelift: Schönheits-OP statt nur Schminke

Dass das Facelift des Audi A4 überfälliger ist, als die Menstruation einer Schwangeren, wusste man wohl auch in Ingolstadt. Immerhin geht die Modellpflege weit über die obligatorischen Lichtleins hinaus – wobei die natürlich schon auch aufgefrischt wurden.

Text: Maximilian Barcelli

Angeglichen an die Front- und Heckleuchten der höheren Klasse, sehen die des neuen Audi A4 nun nicht nur technoider aus, sondern veranstalten auch genau wie die größeren Geschwister ein schönes Lichtspiel beim Aufsperren. Große Veränderung auch beim Single-Frame-Grill: Der ist zwar noch immer das dominierende Element der Front, weil er nun aber breiter und auch flacher ist, kann von einer pummeligen Optik keine Rede mehr sein. Besonders als S oder in der Ausstattungsvariante S-Line ist der Kühlergrill mit den wabenförmigen Streben ein echter Hingucker – und zwar im positiven Sinne, das war in Sachen Kühlergrilldesign bei Audi ja nicht immer selbstverständlich. Auch das Heck wird mit einem horizontalen Chromsteg schön in die Breite gezogen.
Innen hat sich hingegen nicht allzu viel verändert – zumindest nicht in Sachen Materialienmix und Verarbeitungsqualität. Verbesserungen waren in dieser Hinsicht aber auch kaum notwendig. Anders als beim Infotainment: Nun thront ein größerer Screen über der Mittelkonsole (10,1 Zoll), der sich mit Tapschen steuern lässt. Einen Drehregler gibt’s nicht mehr, allerdings wurden analoge Bedienelemente nicht so radikal wie bei A6 bis A8 sowie Q8 zum Teufel geschickt. Was kein Schaden ist, wie wir meinen, besonders weil die Knöpfe und Schalter haptisch richtig was hergeben.
Zur Generalsanierung in Sachen Optik und Digitalisierung gesellt sich auch die Motorenpalette. Quasi alle Motoren erhalten nun elektrische Unterstützung mittels Mild-Hybrid, lediglich der Zweiliter-Diesel mit 190 PS sowie der Dreiliter-Diesel mit 231 PS gehen leer aus. Als Speerspitze fungiert ein selbstzündender V6, dem Audi als einziger ein 48-Volt-Bordnetz spendierte. Der TDI verrichtet seine Arbeit im S4 und S5.
Das ist zwar schon seit längerem bekannt, ganz schlüssig ist’s aber trotzdem nicht. Besonders in ein Sportcoupé, das der S5 ja eines ist, gehört ein Ottomotor. Ob dieses Umdenken etwas mit den von der EU aufgezwungenen CO2-Flottengrenzwerte zu tun hat? Laut Ingolstadt nicht. Verantwortlich sollen der Audi SQ5 und SQ7 sein, die ja auch mit Dieselaggregaten angetrieben werden und sich recht ansehnlich verkauft haben. Ob Audi klar ist, dass der SUV-Kunde eventuell andere Kaufmotive als der Sportcoupé-Kunde hat?

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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