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Balsam für das Ego: Lamborghini Aventador S?

Balsam für das Ego

Lamborghini Aventador S

Wer 330.000 Euro für einen neuen Lamborghini Aventador S übrig hat, für den sollten Ego-Probleme wohl ein Fremdwort sein. Aber was macht dann der Ego-Mode im neuen Supersportler?

by Patrizia Zernatto




Es geht immer noch ein bisschen besser – das dachte sich auch Lamborghini und verpasste dem Aventador mit einem “S” noch ein wenig mehr von allem. Vor allem der manchmal beklagten Trägheit – allerdings könnte man hier von “Jammern auf hohem Niveau” sprechen – wollte man mit mehr Agilität und verbesserter Aerodynamik den Garaus machen.

Am Papier bringt es der 6,5 Liter Zwölfzylinder Mittelmotor in der S-Variante nun auf 740 PS (544 kW) und 690 Newtonmeter bei 5.500 U/min. Die unbändige Kraft des Supersportlers kommt man bereits nach dem Drücken des unter der Schutzklappe versteckten Startknopfes zu spüren, und das leiseste Antippen des Gaspedals reicht aus, um den Orkan vollends zum Wüten zu bringen. Dazu kürzere Schaltpausen, harmonischere Übergänge und bestialischer Schub. Innerhalb von 2,9 Sekunden sprintet der Aventador S auf Tempo 100, Marke 200 ist bereits nach 8,8 Sekunden Geschichte, und wer den Italiener wirklich auf die Probe stellen möchte, der findet sich atemlos in 24,2 Sekunden bei 300 km/h wieder. Atemlos ist allerdings nur der Fahrer, denn sein Fahrzeug macht erst bei 350 Sachen schlapp, doch nicht mal das freiwillig, „Der Aventador S könnte schneller sein, aber das würde die Reifen zu sehr beanspruchen”, so Chefentwickler Dennis Schmitz.
Im zweiten Video erklärt Lamborghini genau, was den Aventador S vom Aventador ohne S unterscheidet: 4-Radantrieb, 4 aktive Radaufhängungen mit Pushrod-Fahrwerk, 4-Radlenkung mit dem Lamborghini Dynamic Steering sowie 4 Fahrmodi.




In schnellen Wechselkurven hat man mit dem Aventador S durchaus mehr Freude als mit der im Vergleich relativ trägen und ungelenkigen Ausgangsversion. Zwar hat sich an den Ausmaßen des 1.575 Kilogramm schweren Renners nichts verändert, doch tänzelt er samt Allrad jetzt weitaus spielerischer um die Kurve. Wie das geht? Per Simulation, sagt Lamborghini. Die neue Hinterachslenkung „simuliert“ einen kürzeren Radstand und unterstützt so den Lenkeinschlag bzw. hilft ab 120 km/h den Vorderrädern. „Damit verkürzen wir den Radstand virtuell um 50 Zentimeter beziehungsweise verlängern ihn um 70 Zentimeter”, meint Schmitz. Die überarbeitete Frontschürze sorgt für mehr Anpressdruck an der Vorderachse und der ausfahrbare Heckspoiler passt sich gegebenen Fahrsituation blitzschnell an.

Ego-Pflege

Doch was hat es jetzt eigentlich mit dem Ego-Modus auf sich? Neben den Fahrmodi Strada (für den relaxten Sonntagsausflug), Sport (für den sportlichen Sonntagsausflug) und Corsa (für den Sprint auf der Rennstrecke), gibt es im Aventador S auch einen individuell konfigurierbaren Fahrmodus, welcher den schönen Namen „Ego“ trägt. Im Ego-Modus kann man die unterschiedlichen adaptiven Funktionen – Lenkung, Dämpfung und Antrieb – ganz nach Lust und Laune selbst zusammenstellen, auch das digitale Instrumenten-Panel ändert sich je nach Fahrmodus. Soweit so bekannt. Im Grunde ist ja das ganze Auto eine einzige Ego-Pflege, da passt es gut, dass es einen Knopf gibt, auf dem „Ego“ steht.

Also – Ego, was willst du mehr?
Photo & Video Credit: Lamborghini

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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