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BMW 3er Touring: Für alle SUV-Verweigerer

Für alle SUV-Verweigerer

Der neue BMW 3er Touring

Ganz Deutschland im SUV-Rausch? Nicht ganz! Mag schon sein, dass Crossover und Geländewagen mittlerweile die Zulassungsstatistik dominieren. Doch selbst bei einer Marke wie BMW, die mittlerweile vom X1 bis zum X7 das komplette Portfolio aufgebockt hat, bleibt noch genügend Raum für Alternativen. Nicht umsonst war etwa jeder zweite Dreier in Deutschland in der letzten Generation ein Touring. Diese Kunden wollen die Bayern auch weiter bedienen und bringen ihren Mittelklässler deshalb nur wenige Wochen nach der Limousine auch wieder als Kombi an den Start: Los geht es Ende September zu Preisen ab rund 40.000 Euro – je nach Modell- oder Motorvariante beträgt der Aufpreis zum Stufenheck damit um die 1.500 Euro.

Von Thomas Geiger
Auch wenn der Touring kein Sport Utility Vehicle ist, müssen die Kunden dabei weder auf das eine noch das andere verzichten. Für den Sport stehen ein Motorenprogramm, das zwar beim 318d mit 150 PS beginnt, das aber über zwei weitere Diesel mit 190 und 265 PS sowie zwei Benzinern mit 184 und 258 PS hinauf reicht bis zum M340i mit 374 PS, mit dem man ausgesprochen dynamisch unterwegs ist, sowie das aufgeweckteste Set-Up für Fahrwerk, Federung und Lenkung, das in dieser Klasse abseits von AMG & Co zu haben ist. So fliegt der Touring , einen entsprechend schweren Gasfuß und einen hinreichend engagierten Fahrer vorausgesetzt, derart schnell und scharf um die Ecken, dass man froh und dankbar ist, wenn der Kofferraum leer oder die Ladung hübsch festgezurrt ist. Und auch der gegenüber zum Beispiel einem X3 deutlich tiefere Schwerpunkt macht sich dabei wohltuend bemerkbar.
Das Stichwort „Utility“ bedienen die Bayern mit einem ausgesprochen nützlichen Heck: So sitzen nicht nur die Hinterbänkler bequemer und haben mehr Freiheit für Knie und Kopf. Sondern das Ladevolumen des 4,71 Meter langen Kombis legt noch mal um fünf Liter zu und liegt nun bei 500 Litern mit aufrechter oder 1.510 Litern (plus 10 Liter) bei umgelegter Rücklehne. Das klingt nach einer Petitesse. Doch weil das primäre Stauvolumen um immerhin 32 Liter wächst und so viel Platz aus dem Unterboden in den frei nutzbaren Raum wandert, bekommt man am Ende eben doch eine Reisetasche mehr ins Auto.
Außerdem ist es ja nicht der Raum alleine, der einen Kombi ausmacht. Sondern wichtiger ist dessen Nutzbarkeit, für die BMW viel getan hat. So gibt es nun serienmäßig eine elektrische Heckklappe und auf Wunsch auch elektrische Lehnen für den Rücksitz. Wie im X5 werden Kisten und Koffer auf Wunsch von ebenfalls elektrischen Schienen fixiert und nach wie vor ist der Dreier der einzige seiner Art, bei dem man die jetzt übrigens zwei Zentimeter breitere Heckscheibe separat öffnen kann.
Verpackt ist das Ganze in einer gefälligen, aber wenig überraschenden Hülle. Kein Wunder also, dass der Touring wieder sehr sportlich und elegant ist. Dafür sorgen in der Seitenansicht die nach hinten leicht ansteigende Gürtel- und die sanft abfallende Dachlinie, die die Scheiben förmlich in die Zange nehmen und auf ein coupéhaftes Format drücken. Dazu gibt es ein glattes und schnörkelloses Heck mit großer Klappe, kleinem Spoiler und markanten Rückleuchten. Dabei profitiert auch der Touring vom neuen Format und der neuen Plattform – denn gegenüber dem Vorgänger streckt sich der Touring um acht Zentimeter und wird zwei Zentimeter breiter. Außerdem geht der Radstand um vier Zentimeter in die Länge.
Wem da noch immer was zum SUV fehlt, dem empfiehlt sich ein zweiter Blick in die Preisliste, und zwar in die Rubrik mit den Antrieben: Denn jeweils die mittlere Leistungsstufe wird optional und die stärkste serienmäßig als xDrive mit Allradantrieb ausgeliefert. Nur weil der Touring gegen den Trend fährt, muss man deshalb auf Traktion nicht verzichten.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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