Das nachhaltigste Auto der Welt

Ein Leben ohne Range Rover im privaten Fuhrpark ist möglich. Aber es ist sinnlos. Oder zumindest: freudlos. Also musste was geschehen; Der letzte eigene solche hat meine Einfahrt nämlich nun schon vor fast sieben Jahren verlassen. Ich gehe am Zahnfleisch.

Da Sie diese Zeilen hier von mir lesen, Sie also meinen Beruf kennen, wissen Sie auch, dass hier die Rede keineswegs von einem neuen Range Rover sein kann. Weder jetzt noch damals. Aber gottlob ist seit der Einführung der gottvollen Baureihe L322 im Jahr 2002 schon einiges an Zeit vergangen, und so kann man auch ums kleine Geld ganz große Autos fahren. Außerdem, für alle die es noch immer nicht wissen oder verstanden haben: Warum ist ein Range Rover von 2002 ein wesentlich grüneres und nachhaltigeres Auto als ein nagelneuer P400-Hybrid? Ganz einfach: weil er ungefähr zwei Mal nicht gebaut werden musste. Und das Umweltschädlichste an einem Auto ist noch immer seine Produktion.

Die Wahl fiel auf einen schwarzen Range-Diesel, der ungefähr sechs Mal nicht gebaut werden musste, wenn man den stolzen KM-Stand von 363.000 als Kriterium heranzieht. Was soll ich sagen? Die Fahrt mit Sack und Pack und Kindern in den Urlaub nach Kroatien (ja, ich bin einer von den Bösen!) verlief supersmooth und vorfallslos. erst die Rückfahrt endete, sagen wir mal, vorzeitig. Sehr vorzeitig: Getriebeschaden nach nicht einemal 70 Kilometern.

Der Range am HAK-Stützpunkt zu Senj. Im Hintergrund zu senj: die Burg von Senj

Aber man kann derlei auch positiv sehen. Weil man aus Senj nicht, und zwar gar nicht wegkommt, außer zu Fuß oder mit dem Auto, bescherte mir das Warten auf einen Abschleppdienst einen weiteren Urlaubstag. Und die Fahrt nach Klagenfurt und wieder retour mit meinem neuen Freund Zoran bescherte dem Range am Hänger erstens Tempi, die er selbst und aus eigener Kraft noch nie erfahren hat und zweitens nun eine Reparatur zu ungefähr der Hälfte hierzulande üblicher Tarife.

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Ein Überholmanöver am Hänger …

Witzig auch ein kleines Erlebnis an der slowenisch-kärntnerischen Grenze mit dem dort Dienst versehenden Bundesheerler, der die Einhaltung der Corona-Dings überprüfte. Frage durchs offene Fahrerfenster in den mit drei Personen besetzten, kroatischen Amarok: „Wem ghert’n da Auto hintobm?“ Ich melde mich, als Zulassungsbesitzer. Dann die Hammer-Frage: „Geht a nitta?

Doch doch, Herr Offizier, klar, dem gehts blendend. Wir nehmen ihn immer mit in den Sommerurlaub, damit er ein bissl Meeresluft schnuppert. Danke der Nachfrage …


Franz J. Sauer
ist Herausgeber von motorblock.at und Motorist mit Leidenschaft. Die durchaus manchmal Leiden schafft.

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