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Der neue Porsche Cayenne im Inselfieber

P.S. Hunter bei den alten Griechen

Der neue Porsche Cayenne im Inselfieber

Ein SUV fühlt sich bekanntlich abseits der Straßen am wohlsten, sollte genügend Platz und Komfort für einen ausgedehnten Roadtrip bieten und im Idealfall lässt bereits das Starten des Motors das Herz ein wenig schneller schlagen. Ob der neue Porsche Cayenne all das wirklich bietet, konnte auf Kreta ausgiebig getestet werden.

Aus ist es mit der Ruhe

Im Sommer tummeln sich die Touristen regelrecht in Scharen auf der größten griechischen Insel, doch ist die warme Jahreszeit erstmal vorüber, wird es ruhig auf Kreta. Zu ruhig, dachte sich Porsche und verschiffte schnurstracks eine kleine Armada an brandneuen Cayenne-Modellen auf das idyllische Inselparadies, um dem Luxus-SUVs zwischen Olivenbäumen und Weinreben ein wenig Auslauf zu bieten. Es sei der beste Cayenne, den Porsche jemals gebaut hat – so heißt es aus dem Presseteam und Schlagworte wie intelligenter Leichtbau, leistungsstarke Antriebe, überragende Fahrdynamik und konsequente Fahrerunterstützung klingen zwar schön und gut, aber rechtfertigt das auch die stolzen Preise der High Performance-Sportler aus Stuttgart? Wir wollten es genau wissen.

…der beste Cayenne den Porsche jemals gebaut hat!

Der sportliche Allrounder begeistert seine Fans mit über 770.000 verkauften Modellen bereits seit 2002 durch stetig steigende Performance und bekannten Porsche-Komfort. Die komplett neu entwickelte 3. Generation tritt nun mit einem deutlich erweiterten Leistungsspektrum an. Gestartet wird mit drei Modellen: Cayenne, Cayenne S und Cayenne Turbo, wobei der mit seinen 404 kW (550 PS) aus dem Biturbo 8-Zylinder Motor zweifellos die Truppe mit starker Hand anführt.
Besonders aktive Systeme wie die Hinterachslenkung oder die Dreikammer-Luftfederung helfen dabei, dass das neu entwickelte Fahrwerk dem Fahrer Fahrdynamik auf Sportwagen-Niveau bietet, ohne an Fahrkomfort einzubüßen. Sportlich orientierte Fahrer dürfen sich noch dazu über die Einführung der Mischbereifung für eine stärkere Performance-Orientierung freien. Cayenne-typisch kombiniert mit souveränem Fahrverhalten auf jedem Terrain, gesteigertem Komfort und erweiterter Alltagstauglichkeit. Durch das von den Sportwagen bekannte Leichtbau-Prinzip konnten bis zu 135 Kilogramm Rohbaugewicht eingespart werden und das bringt in puncto Leistungsgewicht Spitzenwerte von 5,8 kg/PS beim Cayenne, 4,6 kg/PS beim Cayenne S und 3,9 kg/PS beim Cayenne Turbo zustande.

Test Location
auf Kreta, Griechenland

Cayenne
An der Spitze der neuen Cayenne-Generation steht daher unangefochten der Turbo, der es auch in nur 3,9 Sekunden mit dem Sport Chrono-Paket auf Marke 100 schafft. Über 100 PS weniger, allerdings nicht weniger Agilität bringt der Cayenne S mit an den Start. Der 2,9 Liter große V6-Motor mit Biturboaufladung bietet 324 kW (440 PS) und legt den 100 Meter Sprint innerhalb von 5,2 Sekunden zurück. Gönnt man sich allerdings das optionale Sport Chrono-Paket, dann verkürzt sich die Zeit auf 4,9 Sekunden. Wer zuerst im Turbo oder S sitzt, der vermisst im 250 kW (340 PS) Basis Modell mit Sechszylinder-Turbomotor und drei Litern Hubraum ein wenig die Kraft, denn hier dauert es schon 6,2 Sekunden (bzw. mit Sport Chrono-Paket 5,9 Sekunden) um auf Marke 100 zu preschen. Für ein zwei Tonnen schweres SUV sind diese Werte allerdings immer noch sehr ansehnlich.
Von den kurvenreichen Straßen direkt ab ins Gelände – für den Cayenne kein Problem.
Obwohl das Exterieur-Design sportlich gestrafft wurde, ist die neue Generation immer noch unverwechselbar als Cayenne zu erkennen. Das SUV gewann 63 Millimeter mehr Außenlänge bei unverändertem Radstand (2. 895 Millimeter), verlor beinahe einen ganzen Zentimeter Dachhöhe und auch die Seitenscheibengrafik ist nun schmaler. So wirkt der gestreckte Cayenne mit seinen neuen Proportionen gleich auf den ersten Blick sportlicher und dynamischer als sein Vorgänger. Auf der Motorhaube thront ein markanter Powerdome, der bereits vermuten lässt, dass sich Porsche auch bei der Motorstärke keine Blöße gibt. Die großen Lufteinlässe am Bugteil sind bei Cayenne und Cayenne S durch silberfarben verkleidete Lamellen für eine optimale Kühlung der Turbomotoren geprägt, wobei die vergrößerten Lufteinlässe beim Cayenne Turbo durch die Kombination von matten und hochglänzenden schwarzen Flächen wie ein einziger durchgängiger Lufteinlass wirken.
Neu ist bei der Heckansicht nicht nur die Glasoptik im dreiteiligen Leuchtenband, denn darunter befindet sich ein dreidimensional gestalteter „PORSCHE“-Schriftzug, sondern auch der geradlinig verlaufende Dachspoiler, der beim Cayenne Turbo ein besonders Highlight darstellt. Das Top Modell wurde nämlich als erstes Fahrzeug im SUV-Segment mit einem adaptiven Dachspoiler ausgerüstet. Um das Gesamtbild abzurunden, wuchsen auch die bereits wuchtig wirkenden Leichtmetallräder um einen Zoll an.

… ein paar weitere Highlights

und gewöhnungsbedürftige Neuheiten…

x) Mit dem Generationswechsel schlägt der Cayenne ein neues Kapitel der Verbindung von Fahrer und Fahrzeug auf, denn das SUV ist bereits in der Serienausstattung vollständig vernetzt. Hat man einmal alle Knöpfchen durchgedrückt (oder am Touchpad berührt), dann ist das Infotainment-System über die Mittelkonsole mit Direct Touch Control und 12,3-Zoll-Touchdisplay des Porsche Communication Management ganz intuitiv zu bedienen und die Einstellungen samt Fahrprogrammen und Assistenzsystemen sind leicht zu individualisieren. Besonders spannend war das Austesten der Sprachbedienung. Nach einigen kleinen Anfangsschwierigkeiten wurde auch der Befehl (oder das Jammern) “Mir ist kalt” mit einem “Es wird gleich wärmer” und zwei Grad plus erhört.

x) Mit dem neuen Cayenne führt Porsche auch eine neue Innovation in der Bremsentechnologie ein. Die Porsche Surface Coated Brake hat Scheiben mit einer extrem harten Beschichtung aus Wolframcarbid, kombiniert mit speziell entwickelten Belägen. Im Vergleich zu herkömmlichen Grauguss-Bremsen bietet das neue System durchweg bessere Eigenschaften, vor allem eine um bis zu 30 Prozent längere Lebensdauer.

x) Erstmals steht für den Cayenne als Option eine Hinterachslenkung zur Wahl. Durch das System lenkt der neue Cayenne verzögerungsfrei ein und baut an der Hinterachse deutlich früher Querbeschleunigung auf. Praktischerweise reduziert sich der Wendekreis von 12,1 Metern damit auf 11,5 Meter.

x) Die weiterentwickelte Auto-Start-Stopp-Funktion schaltet den Motor bereits beim Heranrollen an eine Ampel ab und obwohl das den Verbraucht sinkt, ist diese Neuerung definitiv gewöhnungsbedürftig. In den zügigen Fahrmodi Sport und Sport Plus ist die Funktion allerdings ohnehin automatisch deaktiviert.

x) Porsche hat die Luftfederung des Cayenne zu einem Dreikammer-System weiterentwickelt. Das bedeutet mehr Komfort und mehr Dynamik, da das Luftfederfahrwerk damit in der Lage ist, unterschiedliche Federraten mit einer sehr weiten Spreizung abzubilden und das kann man auch wirklich fühlen.

x) Jedes Modell verfügt serienmäßig über eine Wärmeschutzverglasung, die das Aufheizen des Innenraums reduziert und somit auch zu einem niedrigeren Geräuschpegel führt. Vor allem im Turbo heißt das für Auspuffgeräusch-Fans allerdings auf die Fenster, sonst hat man vom Soundkonzernt nämlich recht wenig.
Get social guys… ich bin da ja flexibel

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Greetings from Greece,
Pacey

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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