Ducati erweitert seine Scrambler-Reihe um eine 400ccm-Version, die vor allem Ein- und Wiedereinsteiger ansprechen soll. Doch auch als erfahrener Biker hat man viel Spaß damit!
Text: Gregor Josel / Fotos: Gregor Josel / Milagro
Im Vorjahr präsentierte Ducati seine neue Kult-Submarke „Scrambler Ducati“ mit insgesamt vier wunderbaren Varianten. Mit motorischen Assets aus der aufgelassenen Monster 696-Reihe, hochwertigen Kompnenten und vor allem extrem viel Style. Rund ein Jahr später schießen die Italiener nun eine „kleinere“ Version als Scrambler Sixty2 nach, wobei „kleiner“ hier hauptsächlich den Motor betrifft, denn ansonsten macht auch die neue Sixty2 technisch wie auch in Stylisch viel her. Wir haben das neue Modell in Barcelona in urbanem Umfeld, wie auch auf umfangreicher Bergwertung für Euch getestet.
Mit der neuen Sixty2 zielt Ducati vor allem auf Ein- und Wiedereinsteiger ab, welchen die doch recht erwachsene Leistung der größeren Scrambler 800 mit 75 PS doch etwas zu viel ist beziehungsweise selbige nicht zwingend benötigen um glücklich zu sein. Die Sixty2 ist ein kompakter Spaßmacher, gemacht für den „Every Day-Ride“ und ist inspiriert von der amerikanischen Westcoast-Culture der 60er Jahre. So ist auch das Namenskürzel Sixty2 nicht von ungefähr gewählt, denn Ducati hatte eben genau im Jahr 1962 bereits eine Scrambler im Programm, deren Optik und Gesamtkonzept maßgeblich verantwortlich für der Entwicklung der neuen Scrambler Reihe von Ducati war.
Damals wie heute war das Lastenheft für einen Scrambler recht einfach zu befüllen. Er muss leicht und alltagstauglich, praktisch, wendig und vor allem und in erster Linie, supercool sein.
Rein sportliches Fahren soll ohnehin nicht die Paradedisziplin der Sixty2 sein. Sie ist in erster Linie ein Fun-Bike mit erwachsener Ducati-Genetik. Zwei Räder, ein breiter Lenker und ein Motor in der Mitte, dazu noch den Skateboardhalter – ja, den gibt es tatsächlich als Option -und dein Mädchen auf den Rücksitz und rein ins Stadtgewühl um den Sommer zu genießen. Das ist purer Lifesytle a la Scrambler. Und den vermittelt die Scrambler Sixty2 auf Anhieb! Selten noch war ich so entspannt auf einem Motorrad unterwegs. Und obwohl man die exorbitanten Leistungsfeuerwerke größerer Modelle kennt, wirklich abgehen tun sie einem mit der Scrambler Sixty2 nicht.
Demenstptrechend hat Ducati für seine Scrambler-Modelle auch eine vollumfassende Themenwelt was Zubehör, Kleidung und Accessoires betrifft erschaffen. Und auch das Bike selbst kann durch unzählige Originalteile personalisiert und dem eigenen Scrambler-Lifestyle angepasst werden.
Während manche gegen den nur geringen Preisunterschied von knapp 1500 Euro zur Scrambler 800 wettern, bin ich persönlich anderer Ansicht. Denn speziell bei Fahrerinnen und Fahrern, für die der Spaß und das Lebensgefühl im Vordergrund stehen, ist die Mehrleistung der Scrambler 800 nicht relevant. Die Adaption des 800er-Motors in die 400ccm-Klasse ist Ducati hier wirklich meisterlich gelungen! Und im direkten Vergleich zu manch anderen Konkurrenzprodukten in der neuerdings so angesagten 500ccm-Einsteigerklasse punktet die kleine Scrambler vor allem durch ihre hochwertige Anmutung, während man der Konkurrenz ihre teilweise fernöstliche Billigfertigung auf den allerersten Blick ansieht. Bei der Sixty2 ist das nicht der Fall. Sie ist eine waschechte Italienerin, entwickelt, designed und gebaut in Europa und das darf sich dann auch in der Preisgestaltung niederschlagen. Klar, 8.395 Euro sind nun keine echte Okkasion, aber dafür hat man auch eine vollwertige Scrambler Ducati in der Garage stehen, die nicht nur höchst erwachsen aussieht, sondern auch so fährt. Mit der neuen Scrambler Sixty2 ist den Italienern ein ganz großer Wurf gelungen und wer sich jetzt tatsächlich von der Zahl 400 vor dem „ccm“ abschrecken lässt, der ist selber Schuld und verzichtet darauf das aktuell wohl einzige am Markt befindliche Funbike zu fahren, das dieser Bezeichnung so sehr gerecht wird, wie die Scrambler Sixty2.
41mm Telegabel, 150mm Federweg! Im Gegensatz zur 800er Scrambler, die auf eine Kayaba USD-Gabel setzt.
Brembo-Bremsanlage mit ABS
14 Liter „Teardrop“-Tank aus Stahl
LCD-Anzeige mit Tacho, Drehzahlmesser, Fahrcomputer etc. und
Niedrige Sitzposition (790mm) auch für kleine Menschen geeignet.
USB-Anschluss unterm Sitz.
Hoher und breiter Lenker bietet viel Komfort und ultraleichtes Handling
Typische Scrambler LED-Einfassung des Hauptscheinwerfers. Auch am Heck gibt es LED-Beleuchtung!
Vorne wie hinten gibt’s fesche 10-Speichenräder
Bereifung: 160/60-17 hinten und 110/80-18 vorne.