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Einer der schönsten Italiener aller Zeiten

P.S.Hunter und der Ferrari 458 Italia 

Einer der schönsten Italiener aller Zeiten

Heutzutage gibt es viele Supersportler, die uns den Kopf verdrehen, doch der Ferrari 458 Italia ist ein ganz besonderes Exemplar. Obwohl er als Einsteiger-Modell der italienischen Sportwagenschmiede gilt, hat er es vor allem unserer US-Korrespondentin Pacey angetan. Hört, hört, was sie so aus Kalifornien zu berichten hat.

Einsteigermodell?

Mit einem Grundpreis von über 220.000 Euro zählt der 458 Italia wohl zum unteren Mittelfeld im Preissegment der Italiener und doch braucht man sich um das Temperament des Supersportlers keine Sorgen zu machen. Mein Testwagen aus dem Jahre 2012 kommt standesgemäß in der Wagenfarbe Rosso Corsa und hört sich schon von weitem wie ein Formel 1-Fahrzeug an. Der hochdrehende 4,5 Liter V8 mit 562 PS bei 9000 U/min und 398 Nm Drehmoment kann sich wirklich sehen und vor allem hören lassen. Daher konnte ich die Ankunft samt Besitzer Eric bereits von weitem erahnen.

“Ein Ferrari zum Verlieben“

Saugmotor statt Turbo

Mit dem Ferrari 458 Italia endet das goldene Zeitalter der Supersportler, denn er gehört zu den letzten seiner Art: Der Mittelklasse-Supersportwagen mit Heckantrieb und Siebengang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe katapultiert sich in weniger als 3,4 Sekunden auf Marke 100 und das ganz ohne Turbo. Die Kraft kommt einzig und allein aus dem frei drehenden, sagenhaften 4499 cm³ Saugmotor. Nach weiteren sieben Sekunden kann man bereits 200 km/h vorm Tacho ablesen – also wenn man bei der Geschwindigkeit noch seinen Fokus behalten kann. Das Leis­tungsgewicht liegt hier übrigens bei 2,7 Kilo­gramm pro PS, was soll da noch schiefgehen?

Das ist mein Stichwort, ab geht’s hinter Steuer und da das nicht der einzige Sportler in Erics Stall ist, bleibt er selbst nach den ersten Sprints noch cool als Beifahrer. Pacey S. Hunter, die Frau, der die Männer vertrauen… oder so ähnlich!

…erstaunlich alltagstauglich…

Pures Fahrvergnügen

Der 458 Italia ist allerdings auch erstaunlich alltagstauglich, denn der Italiener fährt sich regelrecht instinktiv. Vor allem die Lenkung agiert lebendig und präzise. Die 230 Liter Gepäckraum erlauben den Gang zum Supermarkt (die Bierkiste muss dann allerdings wohl aufs Dach) problemlos und da Ferraris nicht mehr die widerspenstigen Bestien von damals sind, braucht man sich auch keine Sorgen um die Eier zu machen. Selbst mit Stößen und Bodenunebenheiten kommt er gut zurecht, dafür sorgen aber auch die unterschiedlichen Fahrmodi. Je nach Position des Manettino – des rot eloxierten Chiclets am Lenkrad, mit dem man durch fünf zunehmend aggressiver werdende Modi klickt – können die Schalthebel von sanften Stößen bis zu brutalen, sofortigen Hammerschlägen reichen. Im Race Modus fährt es sich definitiv holprig über die Schotterstraße.

Wandel der Zeit

Selbst 2012 konnte man den Ferrari bereits personalisieren und im Testfahrzeug fällt vor allem das Carbon-Packet auf. Aber auch, dass die Option auf den Vorderachslift ausgelassen wurde, denn in die Einfahrt muss man das Teil beinahe tragen. Die Sitze sind im Wesentlichen gepolsterte Rennschalen und alles andere als bequem, aber wir fahren hier ja auch keinen Minivan. Das Wichtigste ist jedoch das Lenkrad mit flachem Boden, Carbonfaser- und Lederbezug, sequenziellen Schaltlichtern im oberen Bereich und einer Reihe weiterer Funktionen wie Startknopf, Blinker, Stoßdämpfereinstellung und Scheibenwischer.

2016 wurde der 458 Italia durch den 488 GTB ersetzt. Auch der kann sich sehen lassen, doch der Sound wurde nicht mehr erreicht. Wen wundert es bei einem V8 mit zwei Turboladern.

Mein persönliches Fazit

Mit Konkurrenten wie dem Lamborghini Huracán, dem Porsche 911 Turbo oder dem Jaguar F-Type R kann der Ferrari 458 Italia in Sachen Leistung und Performance locker mithalten und Design ist wie immer Geschmackssache. Kritiker könnten jetzt anmerken, dass der Speciale ja um soo vieles besser ist als der Italia, aber der liegt auch in einer ganz anderen Preisklasse. Wer nach Angebot und Leistung sucht, der ist beim 458 Italia genau richtig und daher dreh ich jetzt noch eine Abschlussrunde…
Get social guys… ich bin da ja flexibel

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Greetings from Sunny Southern California,
Pacey

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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