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Probefahrt mit dem Hyundai i20

Hyundai i20
Erfrischend spritzig und auch ein bisschen anders präsentiert sich der einstige Exot Hyundai i20 im heiß umkämpften B-Segment.

von Philipp Stalzer
Nicht nur das herausstechende Orange-Gold unseres Testers erinnert an eine Mango. Die Regenwaldfrucht ist im Supermarkt eine von vielen, hier ansich nicht heimisch, war früher mal exotisch aber mittlerweile kennt sie jeder. So kann man das auch auf Hyundai umlegen. Gutes Preis/Leistungsverhältnis und rasante Entwicklung der Fahrzeuge sind der Schlüssel zum Erfolg der „Koreaner“. Schon lang werden die Fahrzeuge für den europäischen Markt in Deutschland entworfen und in der Slowakei oder Türkei gebaut. So ist man ziemlich Nahe am Geschehen und reagiert auf den Markt. Ein großer Schritt ist jetzt beim i20 gelungen, der sich bislang gegen den Platzhirsch VW Polo schwer getan hat. Das neue Rüstzeug: mehr Platz, bessere Qualitätsanmutung und ein bisschen mehr Raum für Designspielereien.
Nun auch der Hyundai i20: ganz schön erwachsen für einen „Kleinwagen“. Wie der Luxus der Oberklasse im Zeitraffer in die „Zwerge“ findet. Sitz- und Lenkradheizung, Assistenten, Glas-Panoramadach – alles kann, aber nichts muss.

Die Regenwaldfrucht ist im Supermarkt eine von vielen, hier ansich nicht heimisch, war früher mal exotisch aber mittlerweile kennt sie jeder. So kann man das auch auf Hyundai umlegen.

Kür, nicht nur Pflicht: LED und „Klavierlack“, die Zauberwörter der aktuellen Autogeneration.

Leben im i20

Hohes Niveau in Sachen Innenraumdesign und Verarbeitung heftet sich der i20 zurecht an die Fahnen. Aufwändig und wertig wirkende Bedienelemente für Klimaanlage und Radio machen Freude bei der intuitiven Bedienung, das Display im gut ablesbaren Tacho informiert über den Bordcomputer oder Assistenzsysteme. Ja, richtig gelesen, Assistenzsysteme: ein Spurhalteassistent ist genauso wie Einparkhilfe für vorn und hinten erhätlich, zudem sind ein Glas-Panoramadach, Lenkrad- und Sitzheizung wie auch eine Smartphone-Dockingstation (für mehrere Systeme, handlich-schräg angebracht und somit auch höchst navitauglich) möglich. Technik-Geeks kommen im i20 also auf Wunsch nicht zu kurz, aber selbst geübte Herrscher über Tastaturen und Bedienelemente dürfte die Vielzahl an Lenkradknöpfen (wie sie mittlerweile bei fast allen Herstellern üblich sind) erstaunen: Vier Wippen und zusätzliche 8 Knöpfe schalten und walten. So ein kleines Auto, so viel zu bedienen.

Fahren mit dem i20

So „premium“ die Ausstattung des Mandarin-farbenen Exemplars ist, so „basic“ ist der Antrieb. Mit dem 1,25 Liter „großen“ Basis-Benziner mit 84 PS (auch 75 PS sind möglich) kommt man in der Stadt anständig vorwärts, Überland könnts aber ein bisserl flotter sein. Alternativen: Benzin mit 100 PS, oder besser Diesel mit 75 oder 90 PS (und ordentlichem Drehmoment). Immer eine Frage der Jahresfahrleistung und des persönlichen Einsatzgebiets was am meisten Sinn macht. Sonst gibt’s, bis auf die um die Mittellage ein wenig teigige, elektrische Servolenkung, nichts zu bekritteln. Gute Ergonomie, sauber flutschendes Schaltgetriebe, gut abgestimmtes Fahrwerk – Hyundai hat die Hausaufgaben wieder mal strebermäßig gemacht. „Warum können die das?“, hören wir VW-Boss Winterkorn immer noch im Hyundai sitzend voll Anerkennung ausrufen.

Fesch verpacktes Gesamtpaket

Nunja, dann gilt es noch das Ausstattungspaket und den Preis abzuwägen. Eines Vorweg: „billig“ sind die Hyundais auch nicht mehr. Mit ausgerufenen 15.990 Europaschillingen für den mittleren Benzinmotor mit „Premium“-Ausstattung (u.a. abgedunkelte Scheiben, 16 Zoll Aluräder, automatische Klimaanlage, LED-Heckleuchten und Tagfahrlicht, Bluetooth-Einheit und der ganzen Armada an sicherheitsrelevanten Dingen und dem Spurassistenten, also wirklich reichhaltig) im Gegensatz zur Basis (11.990) ist es aber durchaus fair. Dazu kommt: 5 Jahre Garantie und ein fesches Auto, das optisch gut und gerne eine Klasse stattlicher wirkt. So ist es auch im Obstregal, nicht nur der Preis, auch der Gusto entscheidet.

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