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Lexus LC500h: Der Unvergleichliche

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Lexus LC500h: Der Unvergleichliche

Zwar wissen wir nicht ganz genau wohin mit ihm, was wir aber wissen: Es war gut. Der Lexus LC500h im Test!

Text: Maximilian Barcelli

Um Sachen einzuordnen, sind Vergleiche unabdingbar. Woher weiß man, dass man eben den besten Sex seines Lebens hatte, wenn es gleichzeitig der erste war? Und das schmackhafteste Fleisch gibt’s vermutlich auch nicht beim Kebap-Meister nebenan. Doch wenn man noch nie ein Angusrind verzehrt hat? Genau.
Beim Lexus LC500h gestaltet sich die Suche nach Vergleichbaren schwer, ergo ist auch das Einordnen und Bewerten kein leichtes. LC steht für Luxury Coupe. Ist er also direkter Kontrahent von luxuriösen Zweitürern wie das E-Klasse Coupé oder der 6er von BMW? Nicht wirklich, der LC500h befindet sich im Spektrum wohl auf der sportlicheren Seite – mal von AMG und M abgesehen.
Also erstmal Dr. Google fragen und der antwortet: die deutsche Autobild vergleicht den RS5, andere Onlineseiten den Ford Mustang mit dem Lexus. Passen tut beides nicht wirklich. Was uns noch im Kopf rumschwirrt: der BMW i8. Ähnliche Leistung, beide zirka im gleichen Maße sportlich wie reisetauglich, beide Hybride – der eine zwar Plug-in, aber meine Güte, ähnlicher wird’s wohl nicht.
Also Vergleiche hin oder her, feststeht jedenfalls: der Lexus LC500h hat uns gefallen. Ganz grundsätzlich, vor allem aber optisch. Obwohl der Japaner eigentlich wild aussieht, harmonieren sämtliche Flächen und Linien doch miteinander. Der LC sieht spannend aus, ist – besonders in so einer starken, roten Farbe – ein echter Hingucker. Schüchtern darf man da als Besitzer nicht sein. Der Kühlergrill folgt einem Trend, dem wir eigentlich nicht allzu viel abgewinnen können. Doch sogar der bei den meisten Fahrzeugen uncharmante Riesengrill steht dem Lexus LC500h recht gut. Herzstück der atemberaubenden Optik sind neben der Form und Linienführung auch die Leuchten. Besonders umgeworfen haben uns die am Heck.
Noch so eine Sache, die sicherlich nicht jedem Auto steht – und schon gar keinen Sportwagen (Wobei, ist er jetzt einer, der Lexus?) – sind die ins Design integrierten Auspuffblenden. Doch ähnlich wie der Grill harmonisieren auch diese mit dem Gesamtbild.
Dass uns der Lexus LC500h optisch gefällt, dafür sorgt nicht nur das Exterieur. Auch der Innenraum hat einen großen Anteil daran: Wie auch die Lackfarbe weiß das Beige zu gefallen. Das Lenkrad liegt gut in der Hand, der Materialienmix ist ganz klar Oberklasse und an der Verarbeitung gibt es auch nichts zu nörgeln. Schön sind die digitalen Armaturen, die in einem beweglichen Metallring eingefasst sind. Und dass es nicht immer einen Touchscreen braucht, wussten wir schon vorher, stellt der Lexus LC500h aber noch einmal eindrucksvoll unter Beweis.
Einzig und alleine die Pfeiler links und rechts auf der Armaturenabdeckung tanzen in einem sonst filigranen Cockpit aus der Reihe und sind etwas plump. Mit dem rechten Schalter wird der Fahrmodus gewählt, mit dem linken kann man den Traktionsmodus für Schneefahrbahnen aktivieren – oder sämtliche elektronische Helferlein deaktivieren.
Davon sei aber abgeraten, auch mit ESP holt einem das Heck ein. Manchmal schneller, als einem lieb ist. Was aber auch an den Winterreifen liegen kann. Jedenfalls ist es schon eine große Freude, den heckgetriebenen LC500h forciert durch Kurven zu manövrieren. Der Lexus ist viel verspielter als der schon vorhin genannte BMW i8. Und selbst das CVT-Getriebe ist bei 359 PS kein Schaden, da auch bei niedrigen Drehzahlen immer genug Leistung da ist.
Dank Hybridtechnik ist der Japaner auch nicht sehr durstig, die acht vor dem Komma zu erreichen ist keine Raketenwissenschaft. Damit kann der Lexus LC500 ohne H zwar nicht auftrumpfen, so ein freisaugender fünf Liter großer V8-Motor hat aber auch was.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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