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Mazda 3 und CX-30: Der Abschied vom Diesel

Bei Mazda in der Kompaktklasse läuft es wie geschmiert – und das ganz ohne Dieselöl. Denn wenn die Japaner im April mit der Auslieferung des neuen Modelljahrs für CX-30 und Mazda 3 beginnen, ist der Selbstzünder in der Kompaktklasse Geschichte. Zumindest nach althergebrachter Definition. Stattdessen setzen die Asiaten mehr denn je auf ihren Skyactiv-Motor, der als erster und einziger selbstzündender Benziner das Beste aus zwei Welten vereint und für seine tragende Rolle jetzt noch einmal überarbeitet wurde.

Nach intensivem Feintuning mit modifizierten Kolben, neuer Motorsteuerung und höherer Verdichtung für das Topmodell steigt das maximale Drehmoment um 16 auf 240 Nm und die Leistung klettert von 180 auf 186 PS. Und weil Mazda zudem das schon bislang serienmäßige Mild-Hybrid-System mit elektrischem Riemenstarter weiter optimiert hat, sinkt nicht nur der Verbrauch aller Benziner um ein paar Zehntel, sondern es rückt nun auch ein e vor die Modellbezeichnung.

Wer mit dem neuen Motor mit dem jetzt ein wenig kryptischen Namen e-SKYACTIV X 2.0 M Hybrid unterwegs ist, erlebt einen angenehm linearen und früh einsetzenden Drehmomentaufbau, wie er ihn vom Diesel kennt, und zugleich eine Laufkultur, die nur ein Benziner bietet. Und solange man die Finger vom sparsam und deshalb lang übersetzten sechsten Gang lässt, geht es auch ordentlich voran: Von 0 auf 100 jedenfalls beschleunigt der CX30 in 8,3 Sekunden und bei Vollgas schafft er 204 km/h. Für den etwas leichteren und obendrein windschnittigeren Dreier weist Mazda bei identischen Leistungsdaten 8,1 Sekunden und 216 km/h aus. Und weil das Top-Modell auch in Kombination mit Allrad angeboten wird, hängt der Spaß nicht an der Temperatur oder der Trockenheit. 

Besonders stolz sind die Japaner aber auf die Emissionswerte: Bestenfalls 5,0 Liter und 114 g/km im strengen WLTP-Zyklus und das auch noch mit dem preiswerten E10-Sprit – das sind Marken, die nicht nur die meisten anderen Benziner in diesem Segment alt aussehen lassen. Sondern auch die 2,0-Liter-Diesel der Konkurrenz können da nicht mithalten, jubeln die Japaner und rechtfertigen damit das Ende der Ölbrenner in beiden Baureihen.

Zwar hat Mazda viel am Motor gemacht. Doch sonst ändert sich wenig an den beiden Kompakten. Das gilt einerseits für die Preise zum neuen Modelljahr, die weitestgehend stabil bleiben. Und das gilt für die anderen, ebenfalls mit Skyactiv-Technologie und Mild-Hybrid ausgestatteten Benziner mit 122 oder 150 PS und das gilt vor allem für Auftritt und Ambiente. Während das außen kein Schaden ist, weil beide Mazdas noch immer cleaner und cooler aussehen als viele Konkurrenten, hat das Interieur mittlerweile ein wenig Staub angesetzt. Mit teilweise noch immer analogen Instrumenten und einem eher kleinen Bildschirm über der Mittelkonsole wirken CX-30 und Dreier wie die letzten Röhrenfernseher in der flimmernden Wand der LED-Screens beim Media-Markt. Wer gerne Musik von Vinyl hört und seine Fotos am liebsten analog macht, ist da gut aufgehoben. Doch die Generation Smartphone hält man so nicht bei der Stange. 

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