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Mercedes-AMG E 43 4matic

Mercedes-AMG E43 4matic – ein AMG light?
Mit Bizeps zum Business: AMG legt erste Hand an die neue E-Klasse. Ergebnis ist der Mercedes-AMG E 43 4matic mit V6-Biturboenziner und 401 PS.
Beim ersten Auftritt der neuen E-Klasse hat Mercedes noch den neuen Wunderdiesel mit 194 PS und 3,9 Litern Verbrauch in den Mittelpunkt gestellt. Doch jetzt zeigt der Benz fürs Business zum ersten Mal seinen Bizeps: Denn noch vor der offiziellen Markteinführung am 9. April ziehen die Schwaben auf der Motorshow in New York das Tuch vom neuen E 43 AMG. Bestellen kann man den vornehmen Kraftmeier allerdings erst ab Juni und die Händlerpremiere ist für September geplant. Erst dann will Mercedes auch die Preise verraten.

Wie schon im C-Coupé oder im SLC montiert die schnelle Truppe aus Affalterbach dafür im Bug der Limousine den bekannte V6-Benziner, der es im konventionellen E 400 auf 333 PS bringt. Mit zwei neuen Turboladern bestückt und neuer Software auf dem Steuerchip kommt das Triebwerk nun allerdings auf 401 PS und wird zu zugleich zum stärkstem 43er im AMG-Portfolio.

Mit der Leistung klettert auch die Drehmomentkurve und gipfelt nun bei 520 statt bislang 480 Nm. Zusammen mit dem serienmäßigen, etwas hecklastiger ausgelegten Allradantrieb und einer neuen Abstimmung für die Neungang-Automatik reicht das für einen spürbar schnelleren Sprint: Wo der E 400 bis Tempo 100 noch 5,3 Sekunden braucht, knackt der 43er die Fünf-Sekunden-Marke und geht mit sieben Zehnteln weniger durchs Ziel. Doch egal wie lange man danach auf dem Gas bleibt – bei 250 km/h ist Schluss.

Mehr Auslauf gibt es für den E 43 auch nicht für Geld und gute Worte. Wie überhaupt bei diesem Kraftmeier noch eine gewisse Zurückhaltung regiert. Denn auch die Modifikationen am Design sind eher verhalten und beschränken sich auf die etwas auffälligeren Schürzen und anders lackierte Anbauteile. Und innen gibt es lediglich etwas tiefer ausgeschnittene Sitze, ein AMG-Lenkrad und neue Pedale.

Das liegt allerdings nicht am mangelnden Mut der schnellen Schwaben oder daran, dass sie plötzlich zur Vernunft gekommen wären. Sondern es liegt am Respekt vor ihrem eigentlichen Renner. Denn mit dem E 43 läuft sich die E-Klasse auf der Überholspur nur warm. Richtig Ernst wird es erst Anfang nächsten Jahres, wenn AMG den neuen E 63 mit vermutlich um die 600 PS und einem sehr viel eigenständigeren Bodykit vom Stapel lässt. Der will dann nicht nur spielen, sondern wirklich Sport machen.
Text: Thomas Geiger

Foto: Daimler AG

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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