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Mercedes GLE Coupé: Der GLE wird zum Designstück

Mercedes nimmt einen neuen Anlauf für das GLE Coupé. Nachdem die erste Auflage des X6-Konkurrenten ein Schnellschuss war und nicht so richtig getroffen hat, zielen die Schwaben diesmal präziser.

Von Thomas Geiger

Denn wenn Daimler auf der IAA in Frankfurt ein Jahr nach dem Generationswechsel des GLE das Tuch vom neuen Coupé zieht und im Frühjahr mit dem Verkauf beginnt, wird das SUV zu einem sehr viel eigenständigeren und damit stimmigeren Auto.

So ist das Designerstück mit der schmucken Kehrseite zwar nochmal ein wenig gewachsen, streckt sich jetzt um vier Zentimeter auf 4,94 Meter, geht um einen Zentimeter in die Breite und legt beim Radstand zwei Zentimeter zu. Doch bleibt der Abstand der Achsen sechs Zentimeter kürzer als beim normalen GLE. Das schärft die Proportionen und soll zugleich das Handling verbessern. Denn das Coupé will nicht nur scharf aussehen, sondern auch so fahren. Nicht umsonst gibt es auch ein eigenes Setup für die Stahl- und Luftfedern sowie für das Aktivfahrwerk mit 48-Volt-Steuerung.

Kompromisse bei der Alltagstauglichkeit macht Mercedes dafür aber nicht – im Gegenteil. Versprechen zumindest die Schwaben und lenken den Blick auf die neuen Ablagen mit einem Gesamtvolumen von nun 40 Litern, auf deutlich mehr Beinfreiheit im Fond und auf einen Kofferraum, der mit 655 bis 1.790 Liter ebenfalls um 70 Liter zugelegt hat. Und dass die Ladekante naturgemäß etwas höher ist als beim normalen GLE kompensieren sie mit der Luftfederung, die den Wagen um bis zu fünf Zentimeter absenken kann.

Wie im normalen GLE schaut man auch im Coupé auf das Widescreen-Cockpit und kann die Touch- und Sprachbedienung von MBUX genießen, die mittlerweile auch auf Gesten von Händen und Armen reagiert.

Darauf kann man sich im GLE besser konzentrieren als in jedem anderen Geländewagen von Mercedes – schließlich sind auch die Assistenten noch einmal deutlich schlauer geworden: Der Abstandstempomat erkennt Staus nun automatisch und lässt sogar selbständig Raum für die Rettungsgasse (ein Assistent, den echt viele Menschen nutzen sollten) und wer beim Linksabbiegen den Gegenverkehr übersieht, wird jetzt automatisch eingebremst.

Während es bei der Ausstattung mit Assistenz- und Komfortsystemen vom Start weg eine breite Auswahl gibt, ist die Auswahl der Motoren anfangs etwas limitiert: Mercedes bietet das Coupé zunächst ausschließlich mit einem Dreiliter-Diesel an, der im GLE 350d auf 272 PS und 600 Nm und als 400d auf 330 PS und 700 Nm kommt – natürlich immer mit Allrad und Neungang-Automatik. Den vorerst einzigen Benziner steuert AMG bei: Dort wird das Coupé zum GLE 53 mit einem ebenfalls drei Liter großen Sechszylinder befeuert, der 435 PS leistet und von einem 22 PS starken 48-Volt-Booster unterstützt wird.

Aber keine Sorge, die Auswahl wächst – und zwar in alle Richtungen. Auch ohne AMG-Logo wird es bald Benziner geben, für die Vollgasfraktion scharrt bei AMG schon ein neuer 63er mit den Hufen und wer zur schönen Form auch noch ein reines Gewissen haben möchte, dem bauen die Schwaben bald einen Plug-In-Antrieb ein.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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