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Mit der Alpine und dem Mégane R.S. nach Mariazell!

Von Fußball und Autos

Mit der Alpine und dem Mégane R.S. nach Mariazell!

Dieses Jahr steht „Es lebe der Sport!“ nicht nur im Fokus der Grande Nation – Mbappé und Co. sei Dank – sondern auch des Renault-Konzerns. Und sie meinen es ernst damit, das untermauert nicht nur der Mégane R.S..

Text: Maximilian Barcelli

Von 14. August bis 4. September wird’s wieder schön. Also jetzt nicht aufs Wetter bezogen, da wissen wir noch genauso wenig wie ihr. Doch der Fuhrpark der Motorblock-Redaktion, der ist innerhalb dieses Zeitraums auf jeden Fall schön. Dann nämlich stattet uns der Renault Mégane R.S. einen Besuch ab – gefolgt von der Neuauflage der legendären Alpine A110.
Wieso wir jetzt schon wissen, weshalb uns die beiden Testtänzchen ein außerordentliches Vergnügen bereiten werden? Zum einen, weil Kollege Stantejsky den Kompaktsportler bereits durch die Kurven der Rennstrecke Jerez in Spanien geworfen hat. Zum anderen, weil Renault zu einer feinen Fahrerei nach Mariazell lud, bei der uns der Hersteller einen kleinen Vorgeschmack offerierte.
Wobei: So klein war die Vorkosterei ja eigentlich nicht. Mehr als 300 Kilometer sollten es an diesem Tag noch werden – und so gut wie keiner wurde auf der Autobahn runtergespult. Auf den Landstraßen um Mariazell jagt eine herrliche Kurvenkombination die andere, verkehrstechnisch ist so ein stinknormaler Wochentag halt auch ein Segen. Also rein in die Alpine! Worauf warten?
Wir nehmen Platz. Und wir tun dies auf ganz wunderbaren Sportsitzen (in der Pure-Edition wiegen die übrigens lediglich 13,1 Kilogramm – ein Spitzenwert), die den Spagat zwischen Komfort und Seitenhalt so elegant hinlegen, wie man’s eigentlich nur von einer Primaballerina gewohnt ist. Stichwort Komfort: Renault hat sich’s ja zur Aufgabe gemacht, die Alpine A110 so alltagstauglich wie nur möglich zu gestalten. Nur: Für ein Automobil, mit dem jeden Tag in die Bude gependelt wird, gibt’s quasi keine Ablagemöglichkeiten. Was aber komplett egal ist.
Was nicht egal ist, ist die Federung. Wirkt die Alpine beim ersten Blick wie ein kompromissloser Sportler, der einem gut und gerne auch mal ein, zwei Plomben kosten könnte, so überrascht die flache Flunder doch mit einem mehr als alltagstauglichen Fahrwerk. Wir kennen SUVs, die härter gefedert sind. Dass die Alpine rückenschonend federt, ist aber nicht nur mit dem Streben nach Alltagstauglichkeit zu erklären. Die Französin ist ein Werkzeug für die Landstraße – und die ist halt oft nicht ganz so smooth wie die Rennstrecke.
Um der schnellste auf dem Track zu sein, fehlen sowieso noch ein paar PS. Aber – da ist man sich bei Renault sicher – der, der nach ein paar heißen Runden aus der Alpine steigt, hat das breiteste Lächeln im Gesicht. Und wir wagen nach den ersten Kilometern mal zu behaupten: Stimmt. Es ist eben nicht so, dass Leistung durch nichts ersetzt werden kann. Kann sie nämlich schon. Und zwar durch geringes Gewicht. Davon hat die Alpine einiges. Oder eigentlich weniges? Egal. Es sind 1.103 Kilogramm, die der rotzfreche Vierzylinder, der 252 PS erarbeitet, bewegen muss. 4,2 Kilogramm werden also von einer Pferdestärke bearbeitet. Und mit diesem Leistungsgewicht sprintet die Alpine in nur 4,5 Sekunden von Null auf Landstraßentempo. Damit knackt sie, wenn auch nur knapp, den Platzhirschen schlecht hin in diesem Segment: Den fast 50 PS stärkeren Porsche 718.
Aber weil Zahlen eben nur Zahlen sind und man – abgesehen von einer Partie Autoquartett – damit nichts gewinnen kann: Die Alpine A110 ist ein herrlich zu fahrendes, emotionales Fahrzeug, das bestens in der Kurve liegt, schön frech, aber nicht angeberisch klingt und ganz grundsätzlich wunderbar ist. Wir wollen aber nicht zu viel vorwegnehmen, der Test kommt ja noch.
Und wir wollen auch beim Mégane R.S. nicht allzu viel vorwegnehmen. Der hatte es sowieso schon schwer genug, so im Schatten der Alpine. Eines sei jedoch gesagt: Der Mégane R.S. ist ein Kompaktsportler ganz nach unserem Geschmack. Soll heißen: Eben nicht nur ein Kompakter, der einen bulligen Motor – konkret sind es 280 PS – eingepflanzt bekommen hat. Sondern ein richtiges Sportwagerl. Mit prolligem Aussehen, rotzigem Sound, präzisem Kurvenverhalten und alles was noch so dazu kommt. Mehr von den dynamischen Franzosen später … oder jetzt.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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