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Opel Insignia: Raumschiff aus Rüsselsheim

Opel Insignia Sports Tourer

Raumschiff aus Rüsselsheim

von Thomas Geiger

Opel riskiert auf dem Genfer Salon eine große Klappe und probiert es bei der Insignia-Premiere auch auf die praktische Tour. Denn wenn die Hessen Anfang März ihr neues Flaggschiff enthüllen dreht es sich nicht nur als Grand Sport mit schnittigem Fließheck im Rampenlicht. Sondern zur gleichen Zeit zieht Firmenchef Karl-Thomas Neumann auch das Tuch von der nächsten Generation des Kombis, der erneut auf den Namen Sports Tourer hört. „Das ist das Raumschiff aus Rüsselsheim und erfüllt quasi jeden Transportwunsch – egal ob im Beruf oder in der Freizeit“, schwärmt der Opel-Vorstand mit Blick auf die neuen Platzverhältnisse.

Einladendes Format

Dass der Sports Tourer so ein einladendes Wesen hat, verdankt er seinem neuen Format: So geht der Kombi um acht Zentimeter in die Länge und misst nun 4,98 Meter. Weil sich zugleich der Radstand auf 2,83 Meter streckt, haben schon die Hinterbänkler deutlich mehr Platz als bisher. Und weil das Auto auch noch spürbar in die Breite geht, legt der Kofferraum am Ende um mehr als 100 Liter zu und fasst jetzt 1 640 Liter. Noch immer nicht so viel wie der VW Passat Variant, aber mehr als beim BMW 3er Touring, beim Audi A4 Avant und vor allem beim Ford Mondeo. Einladend ist auch die Technik der Sports Tourer: Denn nachdem es der kleine Bruder Astra vorgemacht hat, kommt nun auch der große Kombi mit einer elektrischen Heckklappe, die auf einen angedeuteten Fußtritt reagiert.
Überhaupt die Ausstattung: Das Design mit dem flachen Grill der Monza-Studie und dem eigenwilligen Chromstreifen bis hinunter zum Fuß der D-Säule ist Geschmackssache und innen ist vom Aufstieg nicht viel mehr geblieben als ein minimal gewachsener Touchscreen. Doch bei den Annehmlichkeiten für Fahrer und Passagiere macht das neue Flaggschiff tatsächlich einen Sprung.

Aufgewertete Technik

So baut Opel erstmals ein Head-Up-Display ein und verzichtet dabei auf die alberne Plastikscheibe, wie man sie aus dem Passat kennt. Neben den Sitzen in der ersten Reihe und dem Lenkrad kann man nun auch die Außenplätze im Fond beheizen, es gibt zum Rangieren eine 360 Grad-Kamera und ein Warnsystem, wenn hinter dem Auto andere Verkehrsteilnehmer queren und natürlich hält der Insignia automatisch Abstand und unterstützt beim Lenken. Und weil er eine strahlende Erscheinung sein will, gibt es die nächste Generation LED-Matrix-Licht mit einer noch präziseren Verteilung der Leuchtkeule.

In Fahrt bringen den trotz seines größeren Formats um bis zu 200 KiIo abgespeckten Insignia dabei zunächst Benziner mit 140 bis 250 PS und Diesel mit einem anfangs eher schmalen Leistungsband von 110 bis 170 PS, die man zumeist schon aus Astra & Co kennt. Dazu gibt es ein neues, sehr geschmeidiges Sechsgang-Getriebe, eine ebenfalls tadellose Automatik mit acht Gängen und für die stärkeren Versionen auch einen neuen Allradantrieb.

Mit dem Sports Tourer wird der Insignia gar vollends zum perfekten Reisewagen, sagen sie bei Opel und erweitern deshalb im vorauseilenden gehorsam gleich auch noch das Service-Spektrum bei ihrem Telematikdienst OnStar. Wer dort von unterwegs einen Berater anruft, der kann sich vom Callcenter künftig nicht nur den Weg sagen, sondern gleich auch noch ein Hotel buchen lassen.

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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