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P.S.Hunter und ihre Ode an den Toyota FJ40 Land Cruiser

P.S.Hunter und ihre Ode an den Toyota FJ40 Land Cruiser

Der König der klassischen SUVs

Mit einem Stammbaum wie ein Land Rover, der robusten Einfachheit eines Jeep und dem Charakter eines 1st Gen Bronco ist der FJ40 Land Cruiser wohl der ultimative 4×4 des 20. Jahrhunderts. Wer den Land Cruiser nicht liebt, der ist selbst schuld!

Toyota hat vieles dem FJ40 zu verdanken

Der Erfolg von Toyota hängt stark vom Erbe des bewährten FJ40 Land Cruiser ab. Was heute der Prius ist, war in den 60er Jahren der Land Cruiser. Der FJ40 war lediglich von 1960 bis 1984 in Produktion (wobei in Brasilien die Fertigungsbänder erst 2001 still gelegt wurden). Zwischen 1961 und 1965 konnte der FJ40 vom Stockerlplatz als meistverkauftes Toyota Modells nicht vertrieben werden. Das war viele Jahre bevor SUVs Anfang der 2000er Jahre damit begannen den Markt zu erobern. Der kleine Geländewagen war in den frühen 60er Jahren aber nicht nur das meistverkaufte Fahrzeug von Toyota, sondern half auch dabei, den Ruf der Marke für starke und zuverlässige Fahrzeuge aufzubauen.

Ein traktorartiges Grunzen aus dem 2F Motor begrüßt mich beim ersten Starten und um loszulegen, muss man ihn nicht nur ein wenig warm laufen lassen, sondern auch ordentlich Gas geben. Sobald man allerdings in Bewegung ist, geht der Spaß richtig los. Naja, Geschwindigkeitsrekorde stellt man mit dem 4.2L Reihensechszylinder und seinen 135 PS keine auf, aber das erwartet sich hier ja auch niemand. Der FJ40 fühlt sich auf den Schotterwegen dieser Welt noch viel wohler als auf der Straße und im Gelände glänzt er dann so richtig. Wenn man einen guten Blick auf die Position dieses schmalen, kastenförmigen Klotz werfen möchte, dann steckt man seinen Kopf einfach aus dem Fenster oder nimmt noch besser die Türen ab.

Zäh, abenteuerlustig und auch nach so vielen Jahren noch zuverlässig. Was kann man sich als Explorer-Mobil besseres wünschen?

Moderne Obsession

Die Nachfrage bei Auktionshäusern für Toyota Land Cruiser erlebte in den letzten Jahren schwindelerregende Höhen. Die Preise stiegen von durchschnittlich 26.000 US-Dollar im Jahr 2006 auf über 50.000 US-Dollar heute für funktionstüchtige Modelle. Land Cruiser sind so attraktiv wie nie zuvor, wobei der Weltrekord bei einem Auktionswert bei 176.000 US-Dollar liegt. „Sie werden ihren Wert behalten. Jetzt lohnt sich auch die Investition in eine Restaurierung“, meinen Experten.

Partywissen

Also, wofür steht FJ40 denn eigentlich? Das „F“ in FJ bezieht sich auf den Typ F-Motor und das J steht für Jeep, wobei Jeep hier nicht auf die Automobilmarke verweist, sondern auf den Begriff aus dem Zweiten Weltkrieg. Zu guter Letzt steht die “40″ für die Verdrängung des Vorgängermotors. „Land Cruiser“ wurde das Modell 1954 vom technischen Direktor von Toyota, Hanji Umehara, benannt. Warum? „Ich musste einen Namen für unser Auto finden, der besser klingt als unser Wettbewerb. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, den FJ40 in einem Artikel aus dem Tokyo 4×4 Magazine von 1985 als Land Cruiser zu bezeichnen. Manche Menschen streifen durch das Land, andere cruisen.”

…FJ40 Land Cruiser

erklärt…

Oben Ohne

Wie lange dauert es im Schnitt das Dach eines modernen Cabrios zu öffnen? Selbst wenn es sich um ein langsames Modell handelt, liegt die Zeit weit unter einer Minute. Da kann der FJ40 nicht mithalten. Hier müssen erstmal rund herum die Schrauben des Daches gelöst werden und dann braucht es zumindest zwei Personen, die selbiges auch noch vom Auto heben. Doch wenn die Arbeit erstmal erledigt ist, dann ist die Freude einfach grenzenlos. Nachdem ich das erste Mal oben ohne im FJ40 gefahren bin, war mir klar, dass irgendwann auch so ein Teil vor meiner Einfahrt stehen muss. Man kann das Fahren ohne Dach einfach nicht mit einer Fahrt in anderen Cabrios vergleichen, schon gar nicht in den neumodischen Kutschen. Noch dazu bekommt man Komplimente am laufenden Band, selbst wenn man nur ruckelig von der Ampel wegkommt – ganz gleich wo, der Land Cruiser hat überall seine Fans. Leider wird mir wohl kein so ein Schnäppchen ins Netz gehen, wie Eric eines geschlagen hat, aber träumen darf man doch.
Wer nicht gleich das ganze Dach abnehmen möchte, der kann zur Belüftung auch einfach die “Fuss-Kicker” öffnen. Kleine Belüftungsklappen im Fußraum sorgen für eine frische Priese.

Liebe ohne Ende

Gibt es auch Nachteile bei dieser Ikone? Natürlich, im Endeffekt handelt es sich um einen über 40 Jahre alten LKW. Er ist langsam, laut, hat unzählige Roststellen, die Bremsen arbeiten nur mit ordentlich viel Liebesmüh, die Kupplung hat ohnehin ein Eigenleben, die Kurvenlage lässt zu wünschen übrig und praktisch ist das Teil nun wirklich nicht. In Zukunft bekommt das 70er Jahre Modell eventuell einen Cummins R2.8 Diesel Motor verpasst und auch ein H55 5-Ganggetriebe samt Scheibenbremsen ist in Planung. Trotzdem ist es bereits jetzt das Lieblingsfahrzeug im Stall des Besitzers und zaubert beim Vorbeigehen ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Get social guys… ich bin da ja flexibel

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Greetings from Sunny Southern California,
Pacey

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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