Wenn schon, denn schon: Weil der Porsche Cayenne längst zum Inbegriff der Klimakritik geworden ist und sie es in Stuttgart den SUV-Hassern ohnehin nicht recht machen können, blasen die schnellen Schwaben nun mit einem neuen GTS zum Gegenangriff.
Von Thomas Geiger
Der wechselt beim Comeback in der dritten Generation zum Verkaufsstart im Juli deshalb nicht nur zurück zum stilechten V8-Motor, sondern leistet sich obendrein einen neuen Sportauspuff, der den Kritikern ebenso trotzig wie protzig den Marsch bläst. Erst recht im Coupé, wo die riesigen Endrohre gegen Aufpreis noch hochfrequenter röhren und prominent in die Mitte rücken.
Mit dem standesgemäßen Motor macht der Cayenne GTS in jeder Kategorie wieder mehr Stiche: Die Leistung steigt um 20 auf 460 PS, die Drehmomentkurve gipfelt nun bei 620 statt 600 Nm und im Spurt nimmt der neue dem alten 0,6 Sekunden ab. Tempo 100 sind deshalb jetzt nach bestenfalls 4,5 Sekunden erreicht und bei Vollgas ist erst bei 270 km/h Schluss.
Wie immer garniert Porsche seine GTS-Modelle mit ein paar düsteren Akzent- und Anbauteilen und stimmt sie strammer ab: Das Fahrwerk ist etwas direkter, die Bodenfreiheit und mit ihr der Schwerpunkt sinken um zwei Zentimeter und die Bremsen haben mehr Biss.
Aber Porsche wäre nicht Porsche, wenn sich das nicht ebenfalls in der Preisliste niederschlagen würde. Auch dort weisen die Werte deshalb deutlich nach oben. Für den Cayenne GTS verlangen die Schwaben deshalb jetzt 114.087 Euro (D) und für das Coupé mindestens 118.490 Euro (D). Doch während die Klimakritiker und SUV-Hasser über einen Normverbrauch von 11,2 Litern zetern werden, dürften sie zumindest mit diesen Tarifen einverstanden sein – denn je kräftiger Porsche zulangt, desto geringer ist die Versuchung. Und umgekehrt werden auch die Kunden nicht klagen, sondern trotzig ihren Überweisungsvordruck ausfüllen. Können sie so doch aller Welt beweisen, dass sie sich ihre Haltung leisten und über der Kritik stehen können. Und Spaß beim Fahren werden sie ganz sicher auch noch haben.