Porsche Panamera Sport Turismo

Zu fünft im Panamera

Porsche baut Kombi

Stuttgart. Porsche entwickelt sich Schritt für Schritt weiter zum Vollsortimenter und erobert nun das nächste Segment. Denn wenn die Schwaben Anfang März in Genf das Tuch vom Panamera Sport Turismo ziehen, zeigen sie ihren ersten Kombi in der Firmengeschichte.

Von Thomas Geiger

Zugleich drehen die Zuffenhausener der ungeliebten Schwester Audi eine lange Nase. Schließlich hat die zwar für Studien wie den Avantissimo viel Lob geerntet, sich aber nie zu einem A8 Avant durchringen können. Von einem Siebener Touring oder einem T-Modell der S-Klasse ganz zu schweigen.

„Der Panamera Sport Turismo ist für Porsche der Vorstoß in ein neues Segment unter Beibehaltung aller typischen Werte und Attribute“, sagt Designchef Michael Mauer. Und er ist ein weiterer Trick, um die ohnehin schon satten Preise noch einmal in die Höhe zu treiben. Sie starten zum Verkaufsbeginn im Oktober bei 97 557 Euro und liegen damit rund 4 500 Euro über dem konventionellen Panamera.

Natürlich geht es Projektleiter Gernot Döllner bei der nach dem kurzen und dem langen Panamera dritten Karosserievariante für das Flaggschiff weniger um Laderaum als um Lifestyle. Schließlich gewinnt der Sport Turismo je nach Stellung der Rückbank durch sein steileres Heck gerade einmal 20 bis 50 Liter und kommt so auf ein Fassungsvermögen von 525 bis 1390 Litern. Doch mit tieferer Ladekante und größerer Klappe ist er allemal das praktischere Auto. Und obendrein gibt es nun alternativ zu den tief ausgeschnittenen Einzelsitzen erstmals eine durchgehende Bank, auf der man zumindest für kurze Strecken auch zu dritt sitzen kann.
Als Praktiker fürs Powerplay übernimmt der Sport Turismo nicht nur Ausstattungsmerkmale wie das Advanced Cockpit oder den InnoDrive mit besonders weit vorausschauendem Tempomat, sondern auch die Antriebe des klassischen Panamera. Serienmäßig mit Allrad und ab dem S-Modell auch mit Luftfeder ausgestattet, gibt es ihn als 3,0-Liter-V6 im Panamera 4 mit 330 PS, als Panamera 4S mit 440 PS starkem Sechszylinder, als Turbo mit einem V8 von 550 PS, als 4S Diesel mit 422 PS und als Plug-In-Hybrid mit einer Systemleistung von 462 PS und einem rechnerischen Normverbrauch von 2,5 Litern.
Zwar hat Projektleiter Döllner plötzlich ganz neue Themen auf den Tisch bekommen und musste sich zum Beispiel erstmals mit einem Laderaummanagement beschäftigen. Doch die alten Ideale gelten auch für den alterativen Aufbau. Kompromisse bei der Fahrdynamik lässt sich Porsche von der neuen Form deshalb nicht aufzwingen – selbst wenn die Entwickler in Weissach dafür ein bisschen in die Trickkiste greifen mussten. Aber nicht umsonst trägt der Sport Turismo nun den ersten adaptiven Heckspoiler der Kombi-Welt.








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