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Porsche versteigert 911 Speedster für guten Zweck

Dieser Porsche 911 Speedster ist zwar jetzt schon historisch, doch gemeinsam mit RM Sotheby’s sorgen die Stuttgarter nun dafür, dass er seinen Platz im Automobil-Kapitel zukünftiger Geschichtsbücher noch einmal ausweitet.

Text: Maximilian Barcelli / Bilder: Courtesy of Porsche Cars North America

Die Baureihe 991 brachte viele Meilensteine mit sich: So fiel etwa das 50-Jahre-911er-Jubiläum in die Zeitspanne (2011-2019), in der die Generation produziert wurde. Außerdem feierte das erste Fahrzeug, das den Namen Porsche trug, in seiner Bauzeit den 70. Geburtstag. Und auch der einmillionste Elfer war ein 991.

Abgeschlossen hat die Baureihe dann der Porsche 911 Speedster, 1948 Stück davon wurden produziert. Und das Fahrzeug, das Sie auf diesen Fotos sehen, war der letzte gefertigte Speedster und somit der letzte 991, der in Stuttgart-Zuffenhausen vom Band rollte. Noch nicht geschichtsträchtig genug? 

Meist werden so wichtige Modelle von Herstellern in ein Museum gesteckt, wo sie dann vor sich hinvegetieren. Dieser Speedster wird jedoch versteigert und bekommt somit die Möglichkeit in irgendeiner Privat-Garage vor sich hin zu vegetieren – vermutlich in guter Gesellschaft mit anderen automobilen Raritäten. Die Auktion, ob der Corona-Krise wird diese freilich online durchgeführt, übernimmt RM Sothebys. Und: Den Erlös spendet Porsche an den „United Way Worldwide COVID-19 Community Response and Recovery Fund“!

Heißt also, dass sich der oder die Käufer(in) nicht nur über eine gute Wertanlage einerseits freuen darf und über ein fantastisches Auto anderseits, sondern auch daran, dass das an Porsche bezahlte Geld von der Marke für einen guten Zweck verwendet wird. Aber reden wir noch ein bisserl übers Fantastisch-sein des 911 Speedster.

Das Sondermodell, das die Baureihe 991 gebührend hochleben lässt, basiert in weiten Teilen auf den Porsche 911 GT3. Was vor allem deshalb großartig ist, weil den Speedster somit der freiatmende, vier Liter große Sechszylinder-Boxermotor nach vorne peitscht. Die stattlichen 510 PS werden mit Blick auf die Maximaldrehzahl zur Nebensache degradiert: Erst bei hochalpinen 9.000 Touren muss der nächste Gang eingelegt werden –und zwar händisch!

In glatten vier Sekunden marschiert der Porsche 911 Speedster von 0 auf 100 km/h. Die Quer- dürfte der Längsdynamik um nichts nachstehen: Immerhin nutzt er auch das Fahrwerk des GT3.

Der Neupreis eines Speedster lag in Österreich bei knapp unter 350.000 Euro. Für das Heritage-Design-Paket, verantwortlich für die kultige Optik des zur Versteigerung stehenden Modells, waren zusätzliche 30.000 Euro fällig. Außerdem produzierte Porsche pro Speedster einen Chronografen, entweder als „911 Speedster“ oder „911 Speedster Heritage Design“. Die weiteren 10.000 Euro, die für die Armbanduhr ausgegeben wurden, fallen bei so einem Fahrzeugpreis dann schon eher unter Trinkgeld.

Dennoch darf man stark davon ausgehen, dass der letzte Porsche 911 Speedster den Neupreis bei der Auktion überbieten wird. Aber immerhin gibt’s den dazugehörigen Chronografen dazu. Und ein Hardcover-Buch, in dem der von einem Fotografen dokumentierte Bauprozess des letzten 911, also Ihres 911 Speedster, zu sehen ist, freilich im selben Cognac-Leder gebunden, das auch den Innenraum ziert. Ach, eine exklusive Tour durch das Werk in Stuttgart und das Entwicklungszentrum in Weissach lässt Porsche auch noch springen. Und außerdem: DAS AUTO!!! *EmojimitHerzerlaugen*

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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