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Renault Scenic Vision: Kante zeigen

Was weiß man eigentlich über den Renault Scenic? Naja, dass es ein ökonomisches Familienauto mit magerer Emotion aber reichlich Alltagsnutzen ist. So ähnlich war es ja auch angedacht, in der Studie aus 1991. Der Renault Scenic sollte ein Auto sein, wo sich Kind, Kegel, Schwiegermutter und dazugehöriges Gepäck, allesamt wohlfühlen. Aber in den letzten 30 Jahren hat sich einiges geändert. Zwar sind die digitalen Außenspiegel Realität geworden, der Zweiliter Benziner wäre für eine heutiges Auto aber eher outdated. Zeit umzudenken.

The future is NOW

Das auf dem ChangeNOW Summit 2022 vorgestellte Konzept hört auf den Namen Renault Scenic Vision und möchte die Idee des Scenic neu interpretieren. Damit das passiert, müssen wir aber vorher allesamt vergessen, was ein Scenic ist. Weg von Familienkutsche, rundem Design und notwendiger Digitalisierung. Hin zu trendbewusstem SUV, kantiger Optik und Displays in Hülle und Fülle.

Renault basiert den Scenic Vision auf vier Säulen: Design, Umwelt, Sicherheit und Mensch. Designorientert, dass bedeutet laut Chefdesigner Sandeep Bhambra folgendes: Extrem kantig, kurze Überhänge, jede Menge Sichtcarbon und doch mit dem Hintergedanken eines realisierbarem Serienfahrzeuges. Wenn man seine Augen ein bisschen zusammenkneift, und sich ein angepasstes Serienauto vorstellt, dann passt das doch eigentlich ganz gut in das aktuelle Bild von Elektroautos. Optisch sieht man den Einfluss der erfolgreichsten Elektroautos der letzten Jahre wie dem Hyundai Ioniq 5, VW ID.3 oder sogar vom Bruder Megane E-Tech.

Das Konzept-Auto ist jedenfalls messerscharf gezeichnet, alles im Auftrag so wenig Luftwiderstand wie möglich zu verursachen. Weniger Wind bedeutet eben mehr Reichweite. Der Scenic Vision wirkt wie eine hyperurbane Transportkapsel. Ein Schwebemodus oder Warp-Antrieb würde zumindest nicht wundern. Noch ist der Franzose aber fest mit dem Boden verbunden und zwar mit 21-Zoll Hightech-Felgen. Die eingebauten Carbonflaps öffnen und schließen sich ganz natürlich durch die Zentrifugalkraft und sollen entweder zur Belüftung, oder zur Verbesserung der Aerodynamik, dienen.

Mit gutem Gewissen

Besonders im Innenraum beweist der Scenic Vision seine geplante Umweltorientierung wieder. Kein Leder oder teure Faserstoffe, dafür aber recycelte Milchflaschen und Abflussrohre. Renault möchte mit dem Konzept die Pionierrolle demonstrieren, die sie sich im Bereich der Rohstoff-Wiederverwendung erarbeitet hat. Aber auch einen Ausblick in die Digitalisierung der Zukunft gewährt Renault mit dem Scenic Vision. Insgesamt zehn Displays schmücken den Innenraum, wo der Fahrer sich alles mögliche, von der eigenen Musik bis zur, am Lenkrad gemessenen, Herzfrequenz, anzeigen lassen kann.

Eine Weltneuheit ist auch das große Display am Ende des Instrumententrägers: Durch eine spezielle Kameraanordnung projiziert der Scenic Vision alles, was unmittelbar vor dem Auto passiert und zwar in das direkte Sichtfeld des Fahrers. So funktioniert das Display als Erweiterung der Windschutzscheibe und erhöht das Sichtfeld um bis zu 24 Prozent.

Emissionsfreie Kombination

Nachdem die Basis des Scenic Vision auf dem Megane E-Tech beruht, ist es fast schon logisch, dass auch das Konzept Auto einen Elektroantrieb hat. Die erprobte 40-kWh Batterie leistet 218 PS und soll den Franzosen knapp 400 Kilometer weit bringen. Soweit so altbekannt. Der Clou am Scenic Vision ist jedoch, dass eben dieser Elektroantrieb durch einen 22 PS Brennstoffzellen Range-Extender erweitert wird. Dieser soll das Beste aus zwei Welten bedeuten. Alltägliche Strecken sollen rein elektrisch absolviert werden können und bei weiteren Strecken soll es möglich sein, innerhalb von wenigen Minuten Wasserstoff zu tanken. So soll der Renault dann bis zu 800 Kilometer weit fahren können.

Wann geht’s los?

Wer jetzt am liebsten das Neueste aus Frankreich haben möchte und den Renault Partner des Vertrauens auf Schnellwahl hat, den muss Renault noch leider entäuschen. Erst 2024 soll der Serien Scenic als elektrifizierte Version für die Masse erhältlich sein. Ein Renault mit dem Elektro/Wasserstoff-Konzept soll bis spätestens 2030 Realität sein.

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