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Renault Talisman Grandtour – Der Mensch braucht Raum

Motorblock fährt Renault Talisman Grandtour

Feine Gegend, feine Leute, feines Auto – manche Fahrzeugpräsentationen hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Mit dem Renault Talisman Grandtour auf den Spuren der Drei Musketiere.

Text: Rainer Behaunski
Die News der Woche: Laurens van den Acker ist Designer des Jahres 2016. Zu recht, wie ich finde. Kaum jemand hat eine Marke so umgekrempelt, wie der Niederländer. Durch ihn hat Renault das Markengesicht gefunden, das sie nun stolz präsentieren. Es wirkt sogar so, als würden sie nur deshalb so viele Modelle launchen, weil sie jetzt endlich ein Modellgesicht haben.
Uns verschlägt der Renault Talisman Grandtour nach Pérouges, Frankreich. Die Gegend ist fantastisch – hügelige, saftig grüne Landschaften mit viel altehrwürdiger Architektur und geschwungenen, lang einsehbaren Straßen. Pérouges, das ein wahres Ziel der Reise. Die Gemeinde liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich von Lyon und sollte auf jeder To-Do-Liste stehen. Nicht nur, weil das Dorf zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs gekürt wurde, sondern auch, weil fast alle von uns es kennen: Der Ort diente dank der mittelalterlichen Atmosphäre als Kulisse für „Die drei Musketiere“. (Wer einen nüchternen Charlie Sheen sehen möchte, unbedingt reinziehen)
Wir sitzen im Renault Talisman Grandtour, der Zusatz passt perfekt. Es ist in der Tat eine große Reise oder zumindest ein großes Ziel, dieses Pérouges. Und was macht jede noch so kleine Reise groß? Die richtige Gesellschaft. So flanierten wir durch Frankreich, zwei Fahrzeuge aufgefädelt, ohne Walkie-Talkie aber mit der Gaudi im Gepäck. Denn Autofahren um Auto zu fahren funktioniert am besten, wenn die Begleitung passt. Gleicher Humor und Musikgeschmack und schon pfeift’s!

Sollte jemand der Meinung sein, dass ich mit dem Maßband in der Hand das komplette Auto durchmesse, dann muss ich leider sagen: Pfff, ähm, nope. Einsteigen und aungspian, wie man in Oberösterreich sagt. (Also aungspian, nicht einsteigen. Einsteigen sagt man überall)

Natürlich kenne ich die Eckdaten des Renault Talisman Grandtour trotzdem: Bei 4,87 Metern Länge kommt der 2,81 Meter lange Radstand allen Passagieren und deren Beine zugute. Vorne wie hinten sitzt es sich hervorragend, den dazugehörigen Raum haben die Franzosen durch dünne Wohlfühlsitze erweitert. Legt man die geteilte Rücksitzbank easy mit zwei Fingerzügen um, werden aus den 572 Liter ganze 1.681 Liter Kofferraumvolumen. Die Motorvarianten verfügen durchgehend über kleine Brennräume. Die beiden Benziner posaunen 150 und 200 PS aus gerade einmal 1,6 Liter, die drei Selbstzünder mit 110 bis 160 PS werken mit 1,5 oder 1,6 Liter.

Und die Fahrt? Herrlich. Die packen ja alles rein, die Franzosen. Massagesitze, Touch-Display, Panoramadach, Sicherheitsassistenten, Head-Up-Display und und und. Mit Allradlenkung zieht der knapp fünf Meter lange Kombi in jede Kurven rein wie ein Clio und selbst bei guter Geschwindigkeit ist das Geräuschniveau im Innenraum angenehm leise.

Design, Ausstattung, Preis – ab 29.390 Euro geht es los und wer sich für die höchste Ausstattungsstufe „Initiale“ entscheidet, hat mit 43.290 Euro alles drin, was man braucht, ernsthaft – der Renault Talisman Grandtour bietet eine hervorragende Alternative zu den etablierten Businesskombis. Und da er als 160 PS Diesel lediglich bis zu 120 Gramm CO2 emittiert, ist man bei der nächsten CO2-Kürzung obendrein noch aus dem Schneider.

Rainer Behounek

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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