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T-Roc Cabrio: VW geht in die Offen-sive

Egal ob Touran, Tiguan, Touareg oder T-Roc – für gewöhnlich ist VW immer ein bisschen spät dran und muss das Feld von hinten aufrollen. Doch jetzt gehen die Niedersachsen buchstäblich mal in die Offen-sive.

Text: Thomas Geiger

Denn wenn sie auf der IAA das Tuch von der nächsten Variante des T-Roc ziehen, dann zeigen sie das erste kompakte SUV-Cabrio am Markt. Zwar hat es in den Klassen darüber schon entsprechende Modelle gegeben, und zwar nicht nur hartgesottene Jagdwagen wie den Jeep Wrangler, den Defender oder die G-Klasse, sondern auch Softies vom Schlage eines Nissan Murano oder eines Range Rover Evoque. Doch mit dem T-Roc wagt diesen Schritt jetzt erstmals ein Volumenhersteller in einem Massensegment – aber nachdem VW sowohl den offenen Beetle als auch das Golf Cabrio gestrichen hat, kann ein bisschen frischer Wind ja nicht schaden.

Den garantiert ein Stoffverdeck, dass sich trotz seiner stattlichen Größe binnen neun Sekunden nach hinten faltet – und das bei bis zu 30 km/h. Während man sonst im offenen Auto mittendrin ist statt nur dabei, steht man im T-Roc Cabrio allerdings trotzdem ein bisschen über den Dingen, schließlich bleibt die hohe Sitzposition auch für das Open-Air-Modell erhalten.

Das gilt auch für die Packaging-Vorteile, die sich VW mit dem Modularen Querbaukasten sichert. So rühmen die Niedersachsen das Cabrio durchaus als Praktiker, weil es noch immer 284 Liter Kofferraum bietet und weil der T-Roc auch oben ohne hinten mit bestellt werden kann: Als eines der wenigen Cabrios bietet er die Option auf eine Anhänger-Kupplung.

So frisch und neu der Auftritt der offenen T-Roc ist, so vertraut sind Antrieb und Ausstattung: Auch als Cabrio kommt der T-Roc deshalb mit digitalen Instrumenten und dem stets online geschalten Infotainment der aktuellsten Generation sowie den beiden Benzinern, die schon dem geschlossenen Modell Beine machen. Zu Wahl stehen zunächst ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 115 oder ein 1,5 Liter großer Vierzylinder mit 150 PS und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es das Cabrio nicht auch bald als R-Modell mit dem gerade für die geschlossene Version avisierten 300 PS-Benziner geben würde. Fahrtwind kann man in einem Cabrio schließlich nie genug haben.

Zwar beweist VW mit dem T-Roc Cabrio endlich einmal Mut und springt als erster in die Lücke. Doch ob sich dieser Mut auszahlt, wird sich erst noch zeigen müssen. Und die Chancen sind nicht eben die besten. Denn weder bei Nissan noch bei Land Rover weint man dem offenen Murano oder dem Evoque Cabrio eine Träne nach. Aber auch das hat irgendwie Tradition bei den Niedersachsen. Der Golf Country war seiner Zeit schließlich ebenfalls voraus und war schon eine Art SUV, als bei uns noch niemand Sport Utility Vehicle buchstabieren konnte.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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