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Throwback und Ausblick: Die Lamborghini-Limousine

Throwback aus gegebenem Anlass: Medienberichten zufolge will Lamborghini 2025 eine vierte Baureihe ins Modellportfolio aufnehmen – und zwar einen vollelektrischen, viertürigen Grand Turismo. Zwei Nova für die Italiener.

Text: Maximilian Barcelli

Wir schreiben das Jahr 2008; Netlog ist der heißeste Scheiß, BMW produziert den famosen V10-M5 – sogar als Kombi – und Elektromobilität ist so exotisch wie das Internet um die Jahrtausendwenden – alles in allem also alles bestens. Am Vorabend des Pariser Autosalons präsentiert Lamborghini ein Konzept. Nicht aus Jux und Tollerei, nicht um zu zeigen, was alles möglich ist, sondern weil man mit einem Gedanken spielt. Dem Gedanken einer Limousine.

Heute wissen wir: Das Lamborghini Estoque-Konzept ging nicht in Serie. Und heute fragen wir: Noch nicht? Der Estoque könnte eine Renaissance erfahren. Medienberichten zufolge plant die italienische Marke eine vierte Baureihe. Kein Wunder, das letzte Produkt, das Lamborghini in seine Modellpalette aufgenommen hat, der Urus, verkauft sich wie 10-Euro-Smoothies im 7. Wiener Gemeindebezirk. Ein weiteres SUV der Marke, etwa ein kompaktes, bleibt uns allerdings erspart.

Stattdessen soll eine Limousine – pardon: ein Gran Coupé – das Portfolio erweitern – ein absolutes Novum in Sant’Agata. Einverstanden, in den 60er- und 70er-Jahren bauten die Italiener mit Lamborghini 400GT, Jarama oder Urraco schon Gran Turismos, allerdings nur zweitürige. Aber eine waschechte Limousine – pardon: ein waschechtes Gran Coupé – gab’s als Serienmodell noch nie.

Während das erste Novum Puristen noch erfreuen dürfte (Hey, endlich mal ein neues Auto, das kein SUV ist!), schwindet die neugewonnene Freude beim zweiten wohl schon wieder: Die Lamborghini-Limousine wird womöglich der erste, vollelektrische PKW der Marke. Wem bei dem Gedanken an einen Viertürer mit V10– oder gar V12-Saugmotor schon das Wasser im Mund zusammengeronnen ist: Sorry!

Eine Plattform (man darf davon ausgehen, dass die Lambo-Limo so wie der Urus keine komplette Eigenentwicklung sein wird) würde für beide Antriebsvarianten bereitstehen: Für die elektrische bietet sich die J1-Plattform an (oder die PPE-), auf der Porsche Taycan und der kommende Audi e-tron GT aufbauen. Und falls der Lamborghini GT, sollte er tatsächlich 2025 kommen, doch mit Verbrennungsmotor angetrieben werden? Dann steht die MSB-Plattform parat. Auf ihr basieren Porsche Panamera und Bentley Flying Spur. Den Lamborghini Estoque treibt natürlich ein klassischer Ottomotor an. Kein geringeres Triebwerk als der 5,2 Liter große, 560 PS starke V10-Sauger aus dem Gallardo sitzt zwischen Vorderachse und den Insassen.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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