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Toyota RAV4: Fortschrittlich statt nur solide

Fortschrittlich statt nur solide

Der neue Toyota RAV4

1994 erblickte nicht nur der Verfasser dieser Zeilen das Licht der Welt, sondern auch der Toyota RAV4. Seitdem schreibt der Japaner eine Erfolgsgeschichte, die ihn nicht nur zu einem der Mitbegründer des SUV-Hypes macht, sondern auch noch zum meistverkauften Sports Utility Vehicle weltweit. Die fünfte Generation des RAV4 will das mit der Zeit leicht angestaubte Image nun ablegen und mit modernen Werten überzeugen.

Text: Jakob Stantejsky
Man kennt das Problem ja durchaus aus allerhand Bereichen des Lebens: Wenn jemand oder etwas sein Feld dominiert, ist es äußerst schwierig, den Vorsprung auf Dauer zu halten. Denn die Konkurrenz schläft nicht und der Spagat zwischen Modernisierung und Erhaltung des bewährten Rezepts ist ein Drahtseilakt. Das musste auch Toyota mit dem RAV4 anerkennen, der zwar stets in dern Verkaufscharts ganz weit oben zu finden war, aber rein emotional nicht mehr als Big Player bezeichnet werden konnte. Mit dem neuen Modell fegen die Japaner allerdings wie ein Wirbelwind durch ihren Verkaufsschlager und holen die Emotion wieder an Bord.

Schon das deutlich schärfere, elegantere und coolere Design des RAV4 erntet während unserer Testzeit ausnahmslos Lobesworte. Hier wird nicht übertrieben oder verzweifelt versucht, hip zu sein – nein, dieses SUV steht einfach souverän und imposant da. Knackige Linien und ein muskulöses Auftreten erwecken beim Beäugen ein Gefühl der absoluten Zuverlässigkeit. Im Interieur setzt sich dieser Trend mit angenehm eleganten Materialien und einem sowohl direkten als auch fortschrittlichen Bedienkonzept fort. Beim Toyota RAV4 hat man richtig etwas in der Hand, aber auch der Komfort kommt keineswegs zu kruz.
Frisches, fesches Design und erstklassiger Komfort – doch wie schaut’s beim neuen RAV4 in Punkto Fahren aus? In unserem Testwagen rackert ein Hybridgespann unter der Haube, das aus einem 2,5 Liter (!) großen 177 PS-Benziner und einem 120 Pferde starken Elektroaggregat besteht. Im Kanon kommen die beiden Motoren bei unserem Fronttriebler auf 218 Rosse. Im Allradler stehen hier 222 PS zu Buche. Das leidige CVT-Gejammere kann Toyota natürlich nicht wegzaubern, im Vergleich zu älteren Modellen der Marke wurde es allerdings deutlich gezügelt und fällt eigentlich nur mehr bei Vollgasbeschleunigung wirklich negativ auf.

Krafttechnisch ist man im Alltag mit dem RAV4 Hybrid bestens gerüstet und flott unterwegs. Seine wahre Stärke liegt allerdings weniger beim spontanen Sprint als eher beim mehrstündigen Marathon. Denn wenn er ausdauernd ausschreitet, entwickelt sich der Japaner zum Wohlfühlparadies für seine Insassen. Gut gedämmt und bequem gefedert gleitet man voran, wobei das Fahrwerk im Vergleich zum Vorgänger eine willkommene Straffung verpasst bekommen hat.
Angenehm griffige Materialien im Innenraum, ein Fahrgefühl wie eine Limousine und das Design eines Pioniers – der neue Toyota RAV4 holt nicht nur auf, sondern überholt die Konkurrenz sogar in einigen Belangen. Premiumfeeling macht sich in dem Japaner breit, der überrascht und überzeugt. Das Hybridkonzept passt gerade heutzutage perfekt zu den Dimensionen des Wagens, schont es doch das Börserl und die Umwelt beim täglichen Bummel durch die Stadt. Wo der alte RAV4 nur solide war, ist der neue RAV4 fortschrittlich.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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