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Urlaubspost: Kia Sportage

Urlaubspost 3

Kletterferien mit dem Kia Sportage

Text: Bernhard Katzinger

Welcher Autokäufer träumt nicht davon? Einmal so richtig in der Aufpreisliste wüten, kein Anhakerl-Kastl auslassen müssen. Stärkste Motorisierung, Top-Ausstattungslinie, schönste Lackierung, garniert mit Extras en masse. Und dann damit auf Urlaub fahren. Zum Beispiel ins schöne Yspertal. Weil, so belehrt uns (danke dafür!) die heute eingetrudelte Urlaubspost: Urlaub muss nicht weit weg stattfinden. Sondern zum Beispiel auch im schönen Niederösterreich.

Pflichtenheft: Alles drin

Das Wort „Vollausstattung“ ist für unseren Kia Sportage fast untertrieben, lenkt man – wie wir – die Allradversion in der Platin-Ausstattung: Schönes, nur in der Farbwahl gewöhnungsbedürftiges Leder. Sitz- und Lenkradheizung, Sitzlüftung, Zweizonenklima. Autonomer und auch in engen Lücken tadellos funktionierender Einpark-Lenker. Notbrems- und Spurhalte-Assistent, …

Man kommt auf den ein bissl über hundert Autobahnkilometern nach Ysper gar nicht dazu, das alles auszuprobieren. Kostenpunkt dieser Orgie an Komfort- (und auch Sicherheits-)Features, welche sich den Namen „Platin-Ausstattung“ durchaus verdient: Ab 35.390 Euro.

Mit in diesem äußerst konkurrenzfähigen Preis inbegriffen sind die schönen 19-Zöller, extra zu berappen an unserem Testwagen wären lediglich die Lackierung in geschmackvollem Metallic-Bronze sowie das Sicherheitspaket, das einen Querverkehrs-Assi einschließt, sowie das riesige Panorama Glasschiebe- und Hubdach um 1.200 Euro extra.

Bei all dieser Opulenz erscheint es umso unverständlicher, dass Kia die Allradmodelle des Sportage nicht mit der sonst serienmäßigen Start-Stopp-Automatik ausliefert. Nach wie vor ein Thema in jedem Verkaufsgespräch beim Kia-Händler wird die Garantie für sieben Jahre bzw. 150.000 Kilometer sein.
Auch über den Motor lässt sich nichts Schlechtes sagen. Wir fahren den 2,0 CRDi mit 185 PS, der uns kommod auch über längere Autobahnstücke transportiert und für die Eventualitäten des südlichen Waldviertels stets ausreichend Reserven bereithält. Auf kurvigeren Passagen wünscht man sich ein … Nein, kein strafferes Fahrwerk … wart‘, ich hab’s gleich … ein anderes Auto vielleicht, oder gleich ein Motorradl. Ja, nicht umsonst wird die Gegend nördlich von Melk gern von Einspurigen auf der Jagd nach Kurven heimgesucht.

Es ist halt nicht jedes Vehikel zum Slalomfahren gebaut. Muss es auch nicht. Wirtschaftlichkeit spielt im Fall des Sportage schon eine größere Rolle.

Der Hersteller kommuniziert einen Laborwert von 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Mit Gepäck und Passagieren, im Alltagsbetrieb muss man wohl schon sehr zaghaft Gas geben, um diese zu schaffen, wir gerieten eher in den Bereich zwischen 7 und 8 Litern. Wem Umwelt und Geldbeutel angesichts dieser Werte zu sehr am Herzen liegen, wird wahrscheinlich mit den kleineren Aggregaten glücklicher – etwa dem 1,7 CRDi mit 116 PS (4,6 Liter Verbrauch laut Norm) oder dem 1,6 Liter-Benziner, der 132 PS leistet.

Der wahre Genuss des Yspertalreisenden stellt sich ohnehin auf Schusters Rappen, beim empfehlenswerten Durchstieg der Ysperklamm ein.

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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