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VW Golf GTI TCR: Von der Rennstrecke zum Wörthersee

Jährlich grüßt das Murmeltier

VW Golf GTI TCR: Von der Rennstrecke zum Wörthersee

GTI. Kaum ein Kürzel lässt Petrolhead-Herzen höherschlagen wie dieses. Zumindest in den 70ern. Dass der Wagen fürs Volk dieses allerdings in der Gegenwart eh noch immer (emotional) bewegt, zeigte sich dieser Tage wieder am Wörthersee.

Text: Maximilian Barcelli

Denn Fans allerorten hat der Golf GTI immer noch – auch, wenn er in den letzten Jahren immer mehr an Glanz verlor. Was weniger am GTI und mehr an der erstarkten, vielfältigen Konkurrenz liegt. Kompaktsportler wachsen ja mittlerweile auf Bäumen. Gut so. Und dennoch: Die größte Fangemeinde in diesem Fahrzeugsegment (oder überhaupt?) kann der muskulöse Golf immer noch verbuchen.
Diese traf sich dann auch, wie jedes Jahr, vom 9. bis 12. Mai (zumindest offiziell … ) in Reifnitz am Wörthersee. Mit dabei, und das mittlerweile schon wieder seit 2006: Der Volkswagen-Konzern, der ja einiges zu enthüllen hatte. Nichts Geringeres als der stärkste Serien-GTI der aktuellen Modellgeneration wurde nämlich präsentiert. Sein Name? VW Golf GTI TCR.
Wobei: Ein „Concept“ muss man hinten leider schon noch dranhängen. Noch. Denn „Ende des Jahres wollen wir diese GTI-Vision real werden lassen,“ so Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der VAG. Der Ansage darf man ruhig glauben schenken, ebenso wie den vorläufigen Daten: Der Golf GTI TCR, der vom gleichnamigen Rennwagen abgeleitet wurde, wird stolze 290 PS an die Vorderräder verteilen und somit dem Golf R, der ja mit 310 PS die Spitze der glücklichen Ballsport-Familie markiert, gefährlich nahe kommen.
Übertragen wird die Kraft (leider) ausschließlich über ein DSG. Nicht, dass es etwas an dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe von Volkswagen auszusetzen gäbe, ganz im Gegenteil, doch so ein Auto will handgerissen werden. Sei’s drum. Das schneller als du schaltende Getriebe sorgt in Kombination mit den 290 Freiland-Pferden für eine gnadenlose, noch nicht bekanntgegebene Beschleunigung und eine Spitzengeschwindigkeit von 264 km/h – vorausgesetzt, man lässt die elektronische Abriegelung deaktivieren. Und das wird sicher nicht gratis sein.
Ansonsten: 370 Newtonmeter Drehmoment, optionale Akrapovic-Titan-Auspuffanlage, gelochte Bremsscheiben mit amtlichen Bremsbelägen und -sätteln. Auch die Optik spricht eine klare Sprache – und zwar vorwärts. Während an der Front neue Splitter für einen aggressiven Look sorgen, wird diese Designsprache mit einem ordentlichen Heckdiffusor hinten fortgeführt. Zwei Endrohre gesellen sich zum Diffusor dazu.
Ja, der VW Golf GTI TCR hat’s schon faustdick hinter den Ohren und konnte am Wörthersee trotz verrückter Umbauten und PS-Boliden, die den 290 PS starken Kompaktsportler zum Frühstück vernaschen, nicht wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem ist der Golf GTI TCR ein Lebenszeichen aus Wolfsburg: Der frontgetriebene Mitbewerb fährt der ehemaligen Benchmark nämlich ordentlich davon. Der Teufel schläft halt nicht – und das tut die Konkurrenz, egal ob aus Japan oder Frankreich, auch nicht.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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