Ready to… not race?
VW-Konzern strukturiert Motorsport neu
Audi steigt nach 18 Jahren aus der Langstrecken-WM aus, VW nimmt vom Rallye-Engagement Abschied. Wie geht es mit der Motorsport-Ausrichtung im Konzern weiter?
18 Jahre war Audi in der Langstrecken-WM und in Le Mans einer der ganz großen Player: 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans, 185 Renneinsätzen stehen 106 Siege, 80 Pole-Positions und 94 schnellste Runden gegenüber. Mit dem R18 e-tron quattro gewannen sie zweimal die FIA-Langstrecken-WM. Die American Le Mans Series dominierten sie von 2000 bis 2008 sogar durchgehend. Laut Audi-Chef Rupert Stadler geht es um einen neuen Fokus auf die Marke: „Das Rennen um die Zukunft wird elektrisch ausgetragen.“ Was das heißt? Audi kappt die Verbrenner-Sportarten und steigt in die Formel E ein! Richtig gelesen, Audi wird Renault, Jaguar und Co. Gesellschaft leisten.
Auch irre: Volkswagen und der Bruch mit der Rallye-WM. Seit dem Einstieg im Jahr 2013 holten die Wolfsburger vier Weltmeister-Titel in Folge und dominierten das Feld auf (fast) jedem Untergrund. Über den Ausstieg munkelt man ja schon länger, überraschend kommt er trotzdem, wollte VW doch am 7. Dezember den VW Polo T WRC für die nächste Saison präsentieren.
Der VW-Konzern zieht also seine Kompetenzen zusammen. Natürlich hängt die Kostenfrage im Raum, nichts verschlingt mehr Kohle, als der gute alte Motorsport. Kohle, die der Konzern derzeit gut gebrauchen kann. Auf der anderen Seite muss man auch sagen: Spannend was daraus entstehen kann, wenn Kernbereiche wegfallen. VW kündigt an, von 2017 weg stärker an neuen Technologien zu arbeiten. Und das die Formel E sicher auch Innovationen bereit hält, ist auch klar.