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Walking on Sunshine

Time to feel good im Mazda MX-5 RF

Walking on Sunshine

Ob Soft- oder Hardtop, der Mazda MX-5 hat den Ruf zu verteidigen, eines der spaßigsten Autos überhaupt zu sein. In Spanien schicken sich die Umstände jedoch an, unsere Fahrfreude zu bremsen. Doch wer im MX-5 nicht Vollgas gibt, sitzt im falschen Auto.

Text: Jakob Stantejsky

Ah, Barcelona! Raus aus dem Wiener Scheißwetter und ab unter die freundliche Sonne Spaniens! Welches Land in Europa könnte besser dazu geeignet sein, mitten im Winter ein Cabrio zu testen? Schließlich erwarten uns hier angenehme Temperaturen, nassgraues Wetter und Nebel.

Unser persönlicher Sonnenschein

Moment mal – irgendwas stimmt hier doch nicht…das klingt ja eher nach englischen Verhältnissen. Leider hat alles seine Richtigkeit und unsere sonnige Traumblase zerplatzt direkt bei der Ankunft in Katalonien. Nun gut, jetzt heißt es wohl, das Beste aus der Situation zu machen. Wer wäre jedoch ein geeigneterer Partner für dieses Ziel als der Mazda MX-5 RF? Antwort: Richtig, niemand. Sobald man in dem Ein-Tonnen-Federgewicht Platz genommen hat, wirkt die ganze Welt gleich viel freundlicher. Und wir selbst strahlen auch sofort von einem Ohr zum anderen. Dieses Auto ist einfach ein Phänomen, dessen unwiderstehlichem Charme sich kein Mensch entziehen kann – oder will. Ein richtiger kleiner Sonnenschein

Purismus oder Extras?

Der MX-5 gilt als Auto, das sich zu 100 Prozent dem Fahrspaß verschreibt. Mit der RF-Version geht Mazda einen (sehr kleinen) Schritt hin zu mehr Luxus. Doch das ist nicht nur ein Segen. Der Spurwechselassistent beispielsweise piept einen auch an, wenn am Nachbarfahrstreifen beim Blinken gar kein Auto ist, sondern erst auf der übernächsten Spur. Das ist ziemlich nervig und man kann sich erst wieder nicht auf die Rückmeldung verlassen. Wir finden: Der MX-5 braucht keine Extras, zumindest nichts, was über tatsächliche Verbesserungen hinausgeht. Denn dieses ganze Technikgefitzel stünde nur in unnötigem Kontrast zu seinem ungefilterten Fahrspaß. Zwischen knapp 30.000 bis knapp 40.000 Euro muss man übrigens auf den Tisch legen, will man ihn sich ins Haus holen.

Mehr Spaß geht nicht – echt nicht.

Startet man den Motor des MX-5, schenkt man sich Freude ein. Egal ob 1,5 oder 2 Liter, egal ob 130 oder 160 PS, der Sound macht Lust auf mehr. Das Beschleunigen ist eine helle Freude, man wird mit markigem Geröhre regelrecht nach vorne gesaugt. Die nächste Kurve erwartet man sowieso sehnsüchtig, denn hier liegt das wahre Hoheitsgebiet des MX-5. Bei zu euphorischem Gasfuß grüßt das Heck relativ bald einmal von der Gegenfahrbahn, was aber schnell und einfach eingefangen werden kann. Die steilen, engen, kurvigen Bergstraßen rund um Barcelona bereiten in diesem Ding so viel Freude, dass wir auch bei neun Grad und feuchtem Nebel das Dach öffnen. Etwas unverständlich: Die (sehenswerte) Verwandlung ist nur bis 10 km/h möglich, was einen meist zum Stehenbleiben zwingt. Mit offenem Verdeck sitzt man erstaunlich gut geschützt da, lediglich an unseren Frisuren zupft ein sanftes Lüftchen. Die Motorsymphonie kann man so aber noch besser genießen. Fakt ist: Wer im MX-5 sitzt, sollte sich zumindest hin und wieder auch frische Luft gönnen.

Immer gut drauf im MX-5

Das beste Mittel gegen Stress ist eine Fahrt im MX-5. Egal ob wir angenieselt werden oder uns durch die Rush Hour wurschteln müssen – irgendwie findet man in diesem Gefährt immer Spaß.

Die permanente Quietschvergnügtheit im Cockpit unserer Sonnenscheins fordert aber aufgrund von schnell auftretendem Hang zur Raserei auch ihren Tribut. Oder, wie es unser Kollege formuliert: „Mir ist von meinem eigenen Fahrstil schlecht.“ Wurscht, abputzen und weiterfahren.

Das Duell: RF gegen Roadster

Welcher geht schneller auf und zu? Und was hat mehr Style: Händisch oder cool die Elektrik die Arbeit tun lassen? Hier die kleine Entscheidungshilfe im Video:




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Stantejsky im Targa

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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