Einen Rolls-Royce als pragmatisch zu bezeichnen, dürfte selbst einem Multimilliardär schwer fallen. Noch dazu, wenn es sich um den schon ab Werk massiv aufgewerteten Ghost Black Badge handelt.
Doch in der Tuningbranche geht immer noch mehr, egal wie weit man schon jenseits von Gut und Böse
unterwegs ist. Und der Rolls-Royce Ghost Black Badge gehört heutzutage mit seinem 600 PS starken 6,75 Liter-V12, den 900 Nm Drehmoment und einem Verbrauch von rund 16 Litern auf 100 Kilometern garantiert in letztere Kategorie. Das kümmert die Ingenieure bei der Novitec-Tochter Spofec aber herzlichst wenig. Deshalb bieten die deutschen Tuner den Ghost Black Badge ab sofort mit einem Plus von 106 PS und 102 Nm Drehmoment an. Den Paradesprint schafft er damit in 4,3 Sekunden und nimmt der Serienversion somit vier Zehntel ab. Damit diese Leistungssteigerung aber auch von allen Passanten angemessen gewürdigt wird, bekommt der Ghost auch noch eine Sportauspuffanlage aus Edelstahl samt elektronischem Soundmanagement spendiert. Doch es kommt noch schöner – je nach Geschmack. Denn auch an der Außenhaut des einst so gediegenen Briten doktert Spofec nach Herzenslust herum.
Man will sich aber nicht vorwerfen lassen, dass die massiven Front- und Heckschürzen sowie Seitenschweller nur der Eitelkeit geschuldet sind. Tatsächlich wird der Abtrieb verbessert und die Luft noch effizienter zu den Kühlern und Bremsen geleitet. Zu diesem sportlichen Ehrgeiz passen die auf die von Vossen beigesteuerten Felgen aufgezogenen Hochleistungsreifen und das Fahrwerksmodul, das den Ghost Black Badge bis 140 km/h um 40 Millimeter absenkt.
72 Außenfarben runden das Spofec-Angebot ab, das von quasi endlosen Möglichkeiten der Interieurveredelung endgültig komplettiert wird. Wer also mit einem Rolls-Royce Ghost Black Badge ob des mangelnden Prestigefaktors nichts anfangen kann, macht sich einen Termin bei Spofec. Die Normalsterblichen sparen bis dahin weiterhin aufs Chiptuning für ihren zwölf Jahre alten Golf.
