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P.S.Hunter im Schlachtschiff Chevy Impala: Und wer war dein Erster?

P.S.Hunter im Schlachtschiff Chevy Impala:

Und wer war dein Erster?

Mein „Erster“ könnte getrost im Hubraum des 1966 Chevrolet Impala parken und würde noch Platz für ein paar andere Autos lassen. Tylers erstes Auto ist beinahe dreimal so alt wie er selbst, aber dank der liebevollen Pflege durch die „little Guys“ strahlt und blubbert der Impala noch wie am ersten Tag.

Das erste Mal

Es gibt für alles nur ein einziges erstes Mal und das vergisst man so gut wie nie. Ganz gleich ob man gute oder schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, diese „Male“ prägen uns alle. Beispielsweise die erste feste Freundin oder der erste Freund, den man seinen Eltern vorstellt, der erste, meist viel zu schlabbrige Kuss und das erste Mal am Meer, inklusive Sonnenbrand versteht sich, nicht zu vergessen der erste Biss in einen richtig geilen Ami-Style Burger und ein eiskaltes Bier dazu um ihn mit einem lautstarken „Ahhh“ hinunterspülen – definitiv eines meiner liebsten ersten Male. Das erste eigene Auto aber, ja dieses erste Mal, liebe Leser, dieses besondere erste Mal spielt in einer ganz anderen Liga, vor allem, wenn man es wie Tyler seitdem er süße 15 Jahre jung war noch immer fährt und hütet wie einen Schatz.

„She’s So Fine, my Four-Oh-Nine“

Das Baby steht übrigens zum Verkauf… Einfach Tyler kontaktieren, Container bestellen und nach Österreich schiffen lassen!

Das hat Tradition

Eine kurze Reise in die Vergangenheit des Chevy-Kreuzers. In den späten 50er Jahren begann Chevrolet den Impala als Luxusversion des Bel Airs, breiter, länger und mit einigem an Chrom und Protz, zu produzieren und brachte damit das Spitzenmodell der Full-Size-Klasse auf den Markt. Trotz einigen Unterbrechungen produziert Chevy den Impala immer noch und ist eines der bekanntesten und längsten gebauten Modelle in der Amerikanischen Automobil-Geschichte. Der Impala wurde schnell zu einem eigenständigen Modell und neben dem Hardtop gab es bald auch ein Cabrio, viertürige Limousinen oder als SS mit schicken Radkäppchen, Emblemen und einiges mehr an Power für den besonders anspruchsvollen Amerikaner zu kaufen. Sogar die Beach Boys esangen damals den 409-ci-Big-Blog von 1961 – „She’s So Fine, my Four-Oh-Nine“. Der Erfolg des riesen Schlittens kannte scheinbar keine Grenzen. Bis heute wurden über 14 Millionen (Mill-llionen, das sind wohlgemerkt sechs Nullen hinten dran) Impalas weltweit verkauft. Beachtlich.

Feel the 60ties

Der Look des 66 Impalas allein bringt die alten Tage von verspielten Pettycoats, männlichen Föhnwellen, Rollschuh-Diners und Open Air Kinos wieder. Bevor ich selber ans Steuer durfte um den mächtigen Schlitten durch die Straßen San Diegos zu kutschieren, machte ich es mir erstmal neben Tyler auf der einteiligen Sitzbank gemütlich und lauschte neben dem tiefen Gurgeln und Brummen auch leicht kratzig abgespielten Rockabilly Klängen, natürlich aus der Originalanlage von anno dazumal. Das allein machte die Fahrt im Impala zu einem richtigen Retro-Erlebnis. Der 66iger war bereits der Impala der 4ten Generation und Fahrhilfen kannte man damals sowieso noch nicht, ehrliche Muskelarbeit ist sowohl beim Kurbeln am Lenkrad als auch beim Treten der Pedale angesagt. Apropos Pedale – die Fotoshow offenbart ein paar plattfüßige Details, also unbedingt durchklicken.

… Pettycoats, Föhnwellen, Rollschuh-Diners und Open Air Kinos…

Zeitmaschine mit 4 Rädern

Beim Öffnen der Fahrertüre eines jeden einzelnen Autos verändert sich etwas in einem. Egal ob man den Griff eines nagelneuen Lamborghinis in die Hand nimmt, den Handle eines Nissan GT-Rs hineindrückt oder einfach in 55 Jeep Willys springt (Türschnallen überflüssig, da keine Türen) – im Kopf und im Fahrerherz legen sich schon vorm Starten ein paar Schalter um. Und dann geht’s los… Race-Feeling oder Abenteuer-Lust, sportlich agil oder doch ab in die Prärie? Hinterm Steuer des 66ier Chevrolet Impala konnte ich die 60iger Jahre förmlich riechen und da war das Ziel meiner Testfahrt leicht festgelegt – eine Milk Shake Bar. Strawberry-Vanilla mit Kirsche oben drauf, bitte.

Take a closer look

Mit riesigem Milchshake an der Hand ging es am beliebtesten Aussichtspunkt in San Diego, seines Zeichens Bird Rock, ans Eingemachte. 327er V8 Motor, das 2 Speed-Powerglide-Automatic Getriebe war damals sowieso State of the Art, zum Edelbrock Intake muss ich sowieso nicht viel sagen – hier spricht Qualität für sich – und auch sonst war das beinahe 50 Jahre Alte Baby richtig gut in Schuss. Nicht zuletzt wegen der akribischen Pflege des Besitzers und vieler erfahrener Schrauber-Kollegen.

The little Guys Street Rods

Was gibt es Schöneres, als seine Leidenschaft teilen zu können? „The little Guys“ bestehen schon seit den 80iger Jahren und über die Jahre hinweg wurde aus den Jungs und Mädels eine richtige Familie. Auto-Clubs gibt es viele, beinahe wie Sand am Meer und für jeden ist etwas dabei. Egal ob man sein Herz an einen ‚Fast and the Furious‘-Racer verloren hat und jede freie Minute ins Tuning seines Babies steckt oder man sich mit einem Supersportwagen seinen Lebenstraum erfüllen konnte, Fans jeder Auto-Liga tauschen gerne ihre Erfahrungen aus. Der Club der „kleinen Jungs“, die gar nicht mehr so klein sind, bestehen jedoch aus mehr als einem monatlichen Treffen und eventuell einer Weihnachtsfeier mit denselben alten Geschichten. Hier kommen einige Generationen zusammen und anders als bei den „Big Guys“, wo man sich einfach kauft, was man gerne hätte, schrauben die Gays and Gals auf ehrliche, aber auch schweißtreibende Handarbeit. Mädels sind hier keine Seltenheit und niemand findet es verwunderlich, wenn die Chicks selber Hand anlegen. Klare Sache, dass ich mich hier gleich wie zuhause gefühlt habe. 
Thx to all the big little Guys.
Low, Low, Low, Low, LOW

Kleines interessantes Detail am Rande: Ein ganz anderer „Club“ – Was haben Mexikaner und 66er Impalas gemeinsam? Der einen sind waschechte Amerikaner und die anderen wären gern welche? Ach nicht doch, das war jetzt frech. Nein, nein, beide eignen sich hervorragend als Low Rider. Der 409er wurde in seiner Leistung damals zwar beschnitten und der mysteriöse 63er Motor wurde nur noch wie in Tylers 66iger als 327-ci-V8 mit 325 oder etwas kraftvoller mit 425 PS angeboten, aber Low Rider brauchen sowieso nicht viel Power, sondern hier lebt alles von Coolness und Style.

Let’s ride!

Get social guys… ich bin da ja flexibel

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Greetings from Sunny Southern California,
Pacey

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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