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Volvo XC40: Volvo wird winzig

Mini-SUV aus Schweden

Volvo bringt den XC40

Es reißt einfach nicht ab. Denn kaum eine Woche vergeht, in der nicht wieder irgendein Hersteller einen kleinen Geländewagen ins Rampenlicht rollt. Nachdem es zuletzt die Volumenmarken wissen wollten und Autos wie den Kia Stonic, den VW T-Roc oder den Citroen C3 Aircross in den Großstadtdschungel geschickt haben, schlägt jetzt das Pendel zurück und es gibt mal wieder was Neues für die Besserverdiener. Denn Volvo zieht nun das Tuch vom XC40, mit dem die Schweden erstmals gegen Autos wie den Mercedes GLA, den BMW X1 oder den Audi Q2 ins Rennen ziehen wollen.

Von Thomas Geiger

Für die Rückkehr in die Kompaktklasse nutzt Volvo die neue CMA-Plattform, die der Mutterkonzern Geely vor allem für seine neue Export-Marke Lynk & Co entwickelt hat. Darauf stellen die Schweden einen kleinen Geländewagen, der nur auf den ersten Blick aussieht wie ein zu heiß gewaschener XC60. Nicht umsonst ist er 25 Zentimeter kürzer und hat 17 Zentimeter weniger Radstand. Spätestens auf den zweiten Blick erkennt man dann allerdings ein paar neue Sicken und Kanten wie die riesige Hohlkehle unten in den Türen, die den 4,43 Meter langen Wagen jünger und dynamischer aussehen lassen. Genau wie die für Volvo fast schon gewagten Farben, die man mit einem weißen oder schwarzen Dach noch kontrastieren kann.
Dazu gibt es einen Innenraum, bei dem Volvo wie üblich bewusst andere Wege geht – selbst wenn es diesmal nicht für ein Bleikristall-Imitat auf dem unkonventionellen Startknopf reicht. Aber genau wie bei XC90 und XC60 ist der neuerdings etwas zum Fahrer geneigte Touchscreen senkrecht montiert und wie bei den großen Geschwistern sind zum Beispiel die Lüfterdüsen eine sehenswerte Seltenheit.
Bei der Ausstattung wird geklotzt und nicht gekleckert – zumindest, wenn man genügend Kreuze macht: Dann kann der Volvo bis Tempo 130 teilautonom fahren, er bremst für Fußgänger oder Querverkehr, und erkennt nicht nur, wenn der Fahrer die Spur verlässt, sondern wenn er komplett von der Fahrbahn abkommen sollte. Außerdem strahlen die Scheinwerfer hinter der Signatur von Thors-Hammer auf Wunsch mit LED-Technik, natürlich kann man alle gängigen Smartphones integrieren und kabellos laden, beim Rangieren hilft die 360-Grad-Kamera und wie bislang nur bei Skoda gibt es sogar einen eingebauten Mülleimer in der Mittelkonsole.
Unter der Haube starten die Schweden zunächst mit je einem Benziner und Diesel, die allerdings beide erst für Preise jenseits von 45.000 Euro zu haben sind. Die Vierzylinder haben jeweils 2,0 Liter Hubraum und kommen mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb. Dabei leistet der Benziner stolze 247 PS und kommt damit auf 230 km/h und für den Diesel nennen die Schweden 190 PS und 210 km/h. Erst nach der Markteinführung folgt der T3 mit einem 156 PS starken Dreizylinder, Handschaltung und Frontantrieb, mit dem der Preis dann gleich um ein Drittel auf jene 31.350 Euro fällt, mit denen die Schweden mächtig Bewegung in das dicht besetzte Segment bringen wollen. Und auch für all jene, die über Normwerte von 7,3 Litern für den Vierzylinder-Benziner und 5,1 Litern für den Diesel stöhnen, hat Volvo einen Trost. Unter den Motoren für die weitere Modellplanung ist auch ein Hybrid.
Volvo profitiert nicht nur bei der Plattformentwicklung von seinen chinesischen Eigentümern und dem frischen Wind, den deren Marke Lynk & Co gebracht hat. Sondern der neue Geist befruchtet auch den Vertrieb der Schweden. Nicht umsonst haben sie die Bordelektronik des XC40 so programmiert, dass man den Wagen im Freundeskreis „sharen“ und auch Fremden Zugang gewähren kann, wie bei einem Zimmer für AirBnB. Und nicht ohne Grund legen sie zum Start des XC40 auch ihr „Care by Volvo“-Programm auf, mit dem man Autos nicht mehr kaufen muss, sondern ähnlich wie ein Smartphone abonnieren kann. Dann gibt’s das Auto ganz ohne Preisverhandlungen und regionale Unterschiede für eine fixe Monatsrate – und selbst das Tanken oder Waschen übernehmen die Schweden.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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